Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. Alles was sich regt und lebt sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich’s euch alles gegeben. Allein esst das Fleisch nicht mit seinem Blut, in dem sein Leben ist.

1. Mose 9, Verse 2 – 4

Ich bekomme immer mal wieder Mails von Verganern. Das sind Leute, die
sämtliche tierische Produkte ablehnen. Also auch Milch, Butter, Sahne, Käse, Eier,
Leder usw.

Letztens schrieb mir ein veganer Tierfreund folgendes:

“Wo steht geschrieben, dass wir unsere geringsten Brüder, die Tiere, mästen, foltern, quälen, auf engstem Raum dahinvegetieren lassen usw. und abschlachten und verspeisen sollen? Ich weiss nur das er gesagt hat, und Gott sprach: “Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.”

“Das sind die Speisen die wir zu uns nehmen dürften aber doch nicht Fleisch. Dann steht da auch noch: “du sollst nicht Töten.” hmm du sollst nicht Töten, was macht man den mit den Tieren, sterben die ganz von alleine wenn sie das Schlachthaus, eine der Kathedrale der Hölle sehen??”

Der Schreiber fügt dann noch an, dass Jesus garantiert kein Fleisch gegessen hat.

Ein Sektierertum erkennt man daran, dass einzelne biblische Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen, zur entscheidenden Wichtigkeit erklärt und die übrigen biblischen Texte dementsprechend zugeordnet werden, wobei man die
Sinninhalte so umdeuter, dass sie ins vorgebene Raster passen, wobei alles
negiert wird, was nicht ins jeweilige Raster passt.

In der ganzen Bibel geht es ausschließlich um den Menschen und seine Beziehung zu Gott. Die Tiere haben, auch wenn sie Gottes gute Schöpfung sind, keinerlei Verheißungen, was nicht ausschließt, dass es in Gottes neuer Schöpfung auch einmal Tiere geben wird.

Tiere sind nie und nimmer unsere “Geschwister”. Was nicht heißt, dass man mit den Tieren brutal umgehen darf, wie es vielerorts geschieht. Der Christ muss die Tiere als Mitgeschöpfe achten. “Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs”, lesen wir dazu in den Sprüchen Salomos, Sprüche 12, 10 . Das “du sollst nicht töten”, bezieht sich, wenn man sich am Urtext orientiert,
auf das Morden, als das Verbrechen gegenüber Menschen.

Seit wir in einer gefallenen Schöpfung leben, gilt das Gesetz des Fressens und
Gefressenwerdens, weshalb man einen Wolf, Tiger oder Löwen niemals zu
einem “veganen” Verhalten bringen kann. Es soll aber Veganer geben, die
ihre Hunde vegan ernähren. Arme Hunde, kann man da nur sagen. Interessieren würde mich, wie der Verganer mit Flöhen, Läusen, Wanzen usw.
umgeht. Sind das auch “unsere Geschwister”?

Es ist tragisch, dass wir unsere Mitgeschöpfe “fressen” müssen, weil wir auch
tierisches Eiweiß brauchen. Wäre das gegen Gottes Ordnung, würde in der Bibel ständig darauf hingewiesen. Stattdessen lesen wir von Speisegeboten,
von reinen und unreinen Tieren und Opfegesetzen, und in den Gleichnissen Jesu geht es auch um Fleisch, wenn zu einem Gastmahl geladen wird, und Paulus befasst sich mit dem Götzenopferfleisch und wann es unbedenklich verzehrt werden kann.

Der Fleischgenuss ist aber nicht das Endgültige.

Wir haben hier die Verheißung in Römer 8, 21.22:

Denn auch die ganze Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen,
dass die gesamte Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und
sich ängstigt.

Jörgen Bauer