Und der Herr sprach: Siehe es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des anderen Sprache verstehe! So zerstreute sie der Herr von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten die Stadt zu bauen.

1. Mose 11, Verse 7 bis 9

Menschlicher Größenwahn und menschliche Selbstüberschätzung mit der sie sich, durch den Turmbau zu Babel, mit Gott auf eine Stufe stellen wollten,
ist nach dem Bericht der Bibel die Ursache dafür, dass es bis auf den heuti-
gen Tag die unterschiedlichsten Völker gibt.

Auf der einen Seite führte das zu einem großen Reichtum an kultureller Vielfalt, auf der anderen Seite aber auch zu Abgrenzungen und Unverträglichkeiten, und daran wird sich erst in Gottes neuer Schöpfung etwas ändern, weil wir die Folgen von Gottes Gerichtshandeln nicht aufheben können.

Bei allen Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Völker müssen wir die Grundtatsache anerkennen, dass es unter-
schiedliche Völker mit unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten gibt,
die allesamt Wert auf ihre Individualität legen und nicht geistig uniformiert
werden wollen.

Hier kommen alle multikulturellen und Vereinheitlichungsbestrebungen an
ihre natürliche Grenze.

Alle Versuche, sich darüber hinwegzusetzen ist ein Form von Größenwahn. Das Gegenstück zum Turmbau zu Babel, und das kann nie funktionieren.

Das gilt, trotz vieler kultureller und weltanschaulichen Gemeinsamkeiten,
auch für die Völker Europas. Es ist wie in einem großen Haus, in dem unter-
schiedliche Familien leben, die sich zwar auf eine Hausordnung einigen kön-
nen, im Übrigen aber ihr eigenes Leben leben.

Selbst innerhalb der europäischen Staaten gibt es deshalb nationale Vereine, in denen das jeweilige Volkstum gepflegt wird und die ein Stück ursprüngliche
Heimat vermitteln. Weltweit ist das ebenso, wo es zum Teil ganze, national geprägte Stadtteile gibt.

Deshalb lebt man trotzdem friedlich miteinander, weil man sich gegenseitig
toleriert und respektiert. Nur der Islam neigt zu Dominanz und Abschottung.

Für Christen gilt, dass Christen aller Nationalitäten und Hautfarben in Jesus
Christus ein gemeinsames verbindendes Fundament haben, das, trotz
weiterhin bestehender Unterschiede, eine Vorausahnung vom künftigen Reich Gottes gibt.

Diese Gemeinschaft mit anderen Christen gilt es zu suchen und zu pflegen um in der Welt Salz und Licht sein zu können.

Jörgen Bauer