Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Lukas 19, Vers 10

Kürzlich schrieb mir jemand, dass man vielleicht ein kleines Fünkchen von Gott finden kann, wenn man ihn von ganzem Herzen und ohne vorgefasste Meinung sucht.

Was ist nun richtig? Sucht uns Gott oder müssen wir Gott suchen?

Das Wort Gottes bezeugt einmal, dass sich Gott finden lässt, wenn man ihn von Herzen sucht und einmal dass sich Gott selbst auf die Suche macht, was schon damit anfing, dass Gott nach dem Sündenfall nach Adam rief und
sich danach den Menschen in seinem Wort und zuletzt in Jesus Christus offenbart hat.

Ich denke, dass beides richtig ist, wobei die Herzenshaltung entscheidend ist.
Es ist so ähnlich, wie bei zwei Menschen, die sich gesucht und gefunden haben.

Es gibt viele Gottsucher. Menschen, die von sich sagen, dass sie auf der Suche sind. Darunter verstehen sie das Ausprobieren aller möglichen
Religionen und religlösen Angebote. Immer in der Hoffnung auf diese Weise
etwas über Gott zu erfahren.

Sie wollen sich von Gott eine Vorstellung machen können. Sie wollen wissen
wer und was Gott ist. Sie suchen einen Gott, der ihren Wünschen entspricht. Eigentlich wollen sie Gott dabei in den Griff bekommen. Denn letzlich geht es um einen verstandesmäßigen Kopfglauben.

Dass der Mensch überhaupt nach Gott sucht, beweist, dass dieser von Natur aus “unheilbar religiös” ist und eine Sehnsucht nach Gott hat, ohne den ihm etwas fehlt. Viele verdrängen diese Sehnsucht nach Gott, in dem sie in allerlei Aktivitäten, Süchte oder Ablenkungen flüchten.

Aber auf die übliche Art der “Gottsuche”, die im Ausprobieren besteht, findet man nicht zum lebendigen Gott. Es sei denn, dass es der Herr schenkt, dass man dabei auf ein biblisch fundiertes Angebot stößt und den Unterschied erkennt.

Was uns zu Gott finden lässt, ist mehr ein intuitives Erfassen, wo Herz und Verstand gleichmaßen mitwirken. Wir erleben etwas, was uns persönlich
anspricht und berührt, wo wir spüren, das ist es, wonach ich gesucht
habe, und hier erkenne ich den Weg, den ich fortan gehen muss. Und das
ist etwas, was mich verändern wird weil es so gar nicht meinen bisherigen
Vorstellungen entspricht.

Das ist etwas, was der Geist Gottes wirken muss und wo uns Gott gefunden hat.

Die Frage, warum der eine zu Gott findet und der andere nicht, lässt sich allerdings nicht beantworten. Mancher sagt dann, dass er nichts dafür könne, wenn er nicht glauben kann. Gott spricht aber jeden Menschen im Laufe seines Lebens an, und da hängt es dann von unserer Reaktion ab.

Zu Gott finden bedeutet auch, zu sich selbst finden. Beides gehört zusammen.

Bei uns am Ort gab es lange Zeit den “Offenen Abend” bei dem Wissenschaftler zu Glaubensfragen Stellung nahmen.

Einer berichtete, dass er früher kein Christ und in allen Bereichen seines Lebens erfolgreich war. Er spürte aber mehr und mehr, dass ihm etwas Entscheidendes fehlt.

So betete er dann eines Tages ganz spontan und aus ehrlichem Herzen:

“Jesus, wenn es dich wirklich gibt, wie manche Leute sagen, dann hilf mir!”

Und von Stund an veränderte sich sein Leben und nahm in allen Stücken eine
Wende zum Guten.

Auch das ist eine Möglichkeit zu Gott zu finden bzw. von IHM gefunden zu werden.

Jörgen Bauer