Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9, Vers 62

Nach wie vor wird alle Welt – oder sagen wir es bescheidener – unser Land, von der “Energiewende” bewegt, mit der sich Politiker und Meinungsmacher weiterhin beschäftigen.

Ich will mich jetzt nicht über die “Energiewende” auslassen (ich habe hierzu
meine Meinung) sondern auf etwas hinweisen, was mir in dieser Art, auch
bei anderen Dingen, auffällt und was sich so anhört:

“Natürlich sind wir gegen Atomkraft und für die Energiewende, und wir sehen ein, dass dazu um- und neugebaut werden muss – aber bitte nicht bei uns!” Oder anders: “Wasch mich, aber mach mich nicht nass!”

Und das kann natürlich nicht gut gehen. Wer etwas Neues beginnt, muss bereit sein, sein bisheriges Leben umzustellen, neu zu ordnen, nach Vorne schauen und die dazugehörigen Veränderungen willig in Kauf zu nehmen – oder es ganz lassen.

In Sachen des Reiches Gottes ist das kein bisschen anders. Wer anfängt herumzueiern, weil er zwar gerne möchte, aber dann doch nicht wirklich bereit ist die Konsequenzen zu tragen, weil er, so wie bisher, in seinem gewohnten Umfeld weiterleben möchte , ist untauglich für das Reich Gottes.

Das macht Jesus seinen Hörern in Lukas 9, 57 ff., klar, wo es um den Ernst der Nachfolge geht.

Wer sich auf den Glauben einlässt, muss sein altes Leben hinter sich lassen. Er darf Vergangenem nicht nachtrauern, um dann vielleicht das eine oder andere, was jetzt nicht mehr zu ihm passt, aus alter “Anhänglichkeit”, mit hinüber in das neue Leben zu nehmen.

Das hört sich allerdings schlimmer an, als es ist. Die Lebenswende ist schon
radikal, aber sie überfordert uns nicht. Es reicht aus, sich mit ganzem Herzen und nicht nur halbherzig, für Jesus und sein Angebot zu entscheiden und
dabei zu bleiben.

Und das verläuft bei jedem Menschen ganz individuell, wobei nicht übersehen
werden darf, dass mit der Entscheidung für Jesus erst einmal eine Weichenstellung vorgenommen wurde, nach der die weitere Entwicklung einsetzt, durch die es nach und nach zu einem fortschreitenden Wachsen und Reifen kommt.

Das ist in irdischen Dingen nicht anders, wo es auch darauf ankommt, einen ersten Schritt zu tun um dann Schritt um Schritt, auf dem begonnenen Weg weiterzugehen. Und wer die Hand an einen Pflug legt, beginnt damit erst mit
dem Pflügen und hat noch nicht das ganze Feld bestellt.

Wichtig ist, dass wir dranbleibem – am Pflügen. Und dazu möge uns Gott
Kraft und Ausdauer schenken und uns durch die Kraft seines Geistes
tragen.

Jörgen Bauer