Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen und das Ehebett unbefleckt; denn die Unzüchtigen und die Ehebrecher wird Gott richten.

Hebräer 13, Vers 4

Heute beginnt sie wieder, die 5. Jahreszeit, die von manchem als eine Zeit
verstanden wird, in der “alles erlaubt” ist, weil alle Anstandsregeln und gesellschaftliche Konventionen vorübergehend aus Kraft gesetzt sind.

Passend zum Abschluss der letzten 5. Jahreszeit, wurde einmal in einer bekannten, allwöchentlich stattfindenden Talkrunde, über das Thema:

“Treue war gestern, Weiberfastnacht ist morgen – Wie viel Freiheit braucht die Liebe?”

diskutiert.

Wie bei solchen Talkrunden üblich werden da zumeist Leute mit ausgefallenen bis exotischen Ansichten vorgeführt, die sicher nicht repräsentativ für die
Mehrheitsmeinung innerhalb der Bevölkerung sind, dafür aber gut für die Einschaltquoten.

In der Sendung wurde dann in der bekannten Weise relativiert, wonach es kein “Richtig” und kein “Falsch” gibt, sondern die “Gesellschaft” die Normen festlegt. Danach ist das “richtig” worüber ein “gesellschaftlicher Konsens” besteht. Mit anderen Worten, richtig ist, was von der Mehrheit als “richtig” angesehen wird.

Die Wahrheit und das was damit jeweils „richtig“ ist, unterliege damit einem ständigen evolutionären Wandel.

In früheren Zeiten sei es, aufgrund wechselseitiger Abhängigkeiten, notwendig gewesen, sich die Treue zu halten, weil man anders nicht hätte überleben können, womit Treue einen „evolutionären Vorteil“, brachte.

Dieser Vorteil sei so entscheidend gewesen, dass man daraus eine allgemeinverbindliche „moralischen Regel“ gemacht habe, die zusätzlich als (angeblich) „göttliches Gebot“ „religiös“ abgesichert worden sei.

Durch die “Befreiung” der Sexualität, infolge der Pille, sei Treue jetzt nicht mehr notwendig, weshalb man jetzt, ohne Reue, beliebige sexuelle Kontakte eingehen könne, ohne daraus resultierende Verpflichtungen befürchten zu müssen.

Ein Gesprächsrundenteilnehmer, der als “Verführungstrainer” vorgestellt wurde, meinte: “Ewige Treue funktioniert nicht, deshalb sage ich meiner Partnerin ganz offen, dass ich noch Sex mit anderen Frauen habe. Und diese Ehrlichkeit kommt bei Frauen an.”

Die Diskussion lief darauf hinaus, dass hier insbesondere Männer entsprechende Bedürfnisse hätten – was sich alles „entwicklungsgeschichtlich“ erklären ließe – und es gebe eben nichts Normaleres und Natürlicheres als seinen Hormonen zu folgen, was jetzt, aufgrund des erzielten Fortschritts, problemlos möglich sei.

Also keine „Knechtung“ mehr unter irgendwelche Normen oder „religiöse Gebote“ sondern Eröffnung aller Möglichkeiten zur „freien Entfaltung der Persönlichkeit“.

Nur ein Teilnehmer bekannte sich dazu, dass er bis zur Ehe enthaltsam lebte und bekannte: “Es war nicht immer leicht, weil ich mit meinem Treuegelübde zum Außenseiter wurde, doch ich bin fest überzeugt: Für die Frau meines Lebens hat es sich gelohnt.” Dabei verwies er gleichzeitig auf seinen christlichen Glauben und auf das Sechste Gebot. Von den Teilnehmern der
Talkrunde wurde das eher gelangweilt zur Kenntnis genommen.

DAS SECHSTE GEBOT:

Du sollst nicht ehebrechen.

Was ist das?

Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir keusch und zuchtvoll leben in Worten und Werken und in der Ehe einander lieben und ehren.
(Aus Martin Luthers Kleinem Katechismus)

Dass es bei der Treue um entschieden mehr, als nur die wirtschaftliche Absicherung geht, ist für jedermann bereits an den, sich aus der Untreue ergebenden, oftmals tödlich endenden Konflikten erkennbar, die gemeinhin als “Beziehungstaten” bezeichnet werden. Und das gilt nicht nur für das (christlich geprägte) Abendland, sondern wird weltweit in allen Kulturen so gesehen.

Wir dürfen uns von solchen abartigen Ansichten weder beeindrucken noch
beeinflussen lassen, sondern müssen entschlossen für die Wahrheit Zeugnis geben.

Die Folge der verkehrten Ansichten ist, dass kein Tag vergeht, an dem nicht
von sexuellen Übergriffen, Belästigungen und Vergewaltigungen berichtet
wird, wovon keine gesellschaftliche Schicht ausgenommen scheint.

Da ich (fast) immer zu einem Späßchen aufgelegt bin und zum Fröhlichsein keiner 5. Jahreszeit bedarf, habe ich während der restlichen 4 Jahreszeiten bislang auch nie etwas vermisst.

Jörgen Bauer

Unterst