Und ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken.
Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.

Offenbarung 20, Vers 12 und 15

Der Tag des Gerichts wird’s klar machen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.

1. Korinther 3, Verse 13 bis 15

Im Neuen Testament steht immer wieder vom Gericht Gottes geschrieben,
wobei die Aussagen oftmals widersprüchlich und verwirrend zu sein scheinen.
Sicher ist nach biblischer Auskunft nur soviel, dass alle Menschen vor dem
Weltenrichter erscheinen müssen, wobei wir manches offenlassen müssen.

Dabei darf der Gerichtsernst Gottes allerdings nicht verharmlost werden,
in dem das Gericht als ein Zurechtbringen interpretiert wird, wie man es
aus Wortverbindungen wie “einrichten”, “ausrichten”, usw. kennt.

Es hat sich als sinnvoll erwiesen, in der Zusammenschau der biblischen
Aussagen, einschließlich der Worte Jesu, von zwei Arten von Gericht zu sprechen, wobei es einmal um das “Jüngste Gericht” und einmal um das “Preisgericht” geht.

Beim Jüngsten Gericht (Offenbarung 20) werden alle die gerichtet, die nicht
zu Jesus Christus gehört haben, also nicht durch den Glauben gerecht gesprochen wurden und wo die, die nicht im Buch des Lebens stehen, der ewigen Verdammnis anheimfallen.

Beim Preisgericht (1. Korinther 3) geht es um diejenigen, die auf dem Fundament Jesus Christus gebaut haben, durch den Glauben gerecht
gesprochen sind und deren Lebenswerk nun geprüft wird, wobei es keine ewige Verdammnis gibt.

Daneben gibt es dann noch die Aussagen, wonach auch Christen, die
abfallen oder “innerlich kündigen”, das Ziel verfehlen können und Hinweise darauf, dass Gott auch die gerecht richten wird, die während ihres Lebens keine Möglichkeit zur Entscheidung hatten.

Wir wissen nicht, wie Gott im Einzelfall richten wird und wie wir selbst einmal
beurteilt werden. Wir können deshalb nur eines tun, nämlich unser Leben in
ständiger Gemeinschaft mit unserem Herrn und Heiland Jesus Christus zu leben und durch die enge Pforte den schmalen Weg einzuschlagen.

Das heißt, uns in Liebe, Gehorsam und Demut in Dienst nehmen zu lassen,
uns zu unserem Herrn öffentlich zu bekennen, immer wieder umzukehren wenn wir auf falschen Wegen sind und von der Vergebung reichlich Gebrauch zu machen.

Möge uns Gott zum Wollen das Vollbringen schenken

Jörgen Bauer