Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln.

Offenbarung 5, Vers 1

“Das Buch mit den Sieben Siegeln” ist sprichwörtlich geworden. Wenn etwas
absolut unklar und undurchschaubar ist, sagt man, dass der, die oder das
“ein Buch mit sieben Siegeln” ist.

Und das ist nicht falsch. Denn um ein solches Buch handelt es sich auch bei
dem Buch, das der, der auf dem Thron sitzt, womit Gott gemeint ist, in der
rechten Hand hält. Die Bücher bestanden damals nicht aus gebundenen Seiten, wie wir das heute kennen, sondern aus Buchrollen.

Aus dem gesamten Text erkennen wir, dass dem Seher Johannes die Dinge, die er uns mitteilen soll, in einer für Menschen verstehbaren bildhaften Form vermittelt werden, denn es geht hier um Vorgänge in der unsichtbaren Welt, die jenseits unseres Erkennens und Begreifens liegen, und für die es in unserer Sprache keine geeigneten Begriffe gibt.

Dieses versiegelte Buch enthält alle göttlichen Geheimnisse und alle Geheimnisse der Weltgeschichte. All die Dinge, die uns widersinnig, rätselhaft und unerklärlich scheinen. Die als besonders vollkommen geltende Zahl “Sieben” verweist darauf, dass es sich um besonders streng gehütete Geheimnisse handelt, die außer Gott, niemand kennt.

Wir erfahren, dass im ganzen Himmel, auf Erden und unter der Erde, niemand gefunden wurde, der würdig wäre, das Buch aufzutun und die Siegel zu brechen.

Im weiteren Verlauf des himmlischen Geschehens wird dann aber deutlich, dass es doch einen gibt, der würdig ist, das Buch aufzutun und die Siegel
zu brechen, wobei erkennbar wird, dass es sich bei dem Würdigen um Jesus Christus handelt.

Dieser bricht die Siegel, wobei wir nicht erfahren, was in dem Buch steht.
Sondern nur soviel, dass das Brechen eines jeden Siegels mit einer Wirkung für die Erde verbunden ist, die in ihrer Gesamtheit als “Siegelgerichte”
bezeichnet werden.

Bereits an dieser Stelle wird deutlich, dass Jesus Christus alles Gewalt im
Himmel und auf Erden übergeben ist.

Das Tröstliche, das wir als Christen daraus schließen können ist, dass regiert wird und alles was uns sinnlos und unbegreiflich erscheint einen letzten Sinn hat, der uns allerdings verborgen bleibt.

Wir wissen auch nicht, inwieweit das Gerichtshandeln mittels der sieben Siegel mit dem, was in dem Buch steht, zusammenhängt. Nur soviel wird in der
Offenbarung klar, dass alle Gerichte immer auch noch Rufe zur Umkehr sind.

Wenn in der Welt also Dinge geschehen, die uns entsetzen, erschrecken und
ängstigen, dann dürfen wir wissen, dass es auch hier unser Herr ist, der alles
in seinen Händen hält, der uns trägt und bewahrt und aus dessen Hand alles
kommt.

Das zu wissen genügt. Mehr werden wir nicht erfahren. Deshalb sind auch weiterhin Vertrauen auf Gott und der Glaube gefragt, auf den Gott den allergrößten Wert legt. Wir wollen Gott deshalb bitten, dass ER unseren schwachen Glauben stärkt.

Jörgen Bauer