Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der Gottlose
gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit.

Römer 4, Vers 5

Viele Christen sehen ihre Hauptaufgabe darin, sich “christlich” zu verhalten, in
dem sie sich bemühen Werke der Nächstenliebe zu vollbringen und sich in
sozialen Werken zu engagieren.

Das ist überhaupt nicht falsch, zumal der Glaube ohne Werke tot bliebe
(Jakobus 2, Vers 17). Aber auch hier kommt es auf das rechte Maß und
die richtige Einstellung an. Manch einer der es hier gut meint, überfordert sich und kämpft ständig mit einem schlechten Gewissen, weil er meint, immer noch nicht genug getan zu haben.

Werke, uns seien sie noch so gut, können und aber nicht retten und wir können uns dadurch weder den Himmel noch die ewige Seligkeit verdienen, weil wir allein aus Gnade und Barmherzigkeit geretten werden. Das ist es ja, was
Martin Luther klar und eindeutig erkannt hat und was den Protestantismus
von der Werkgerechtigkeit unterscheidet.

Es kommt auf den Glauben an. Glaube heißt, Gott zu lieben und ihm in allen Dingen zu vertrauen. Aus dieser Verbindung zu Gott erwächst dann auch die
Kraft zum Dienen, die Werke werden damit zu einem Ausfluss und zu einer
Folge des Glaubens, wobei es nicht darauf ankommt perfekt und vollkommen
zu sein.

Alles was wir an “guten Werken” vollbringen ist immer auch fehlerhaft.
Hier gibt es die interessante Frage, ob wir als Sünder überhaupt zu “guten
Werken” fähig sind, oder ob unsere “guten Werke” nicht auch durch die
Sünde infiltriert sind. Sind unsere “guten Taten” wirklich immer selbstlos,
oder sind sie manchmal nicht auch mit Hintergedanken verbunden?

Hier kann sich nur jeder selbst prüfen und sein Tun dem Herrn hinlegen,
um seinen Segen bitten und um Vergebung für das, was unvollkommen ist.

Wichtig ist nur, dass unser Glaube, bei aller menschlichen Unvollkommenheit,
ein lebendiger Glaube bleibt, der nicht untätig ist.

Gott schenke uns zum Wollen das Vollbringen.

Jörgen Bauer