Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der
Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des
Verderbens. Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder
Gottesdienst heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er
sei Gott.

2. Thessalonicher 2, Verse 3 und 4

Es wird oft beklagt, dass der christliche Glaube im öffentlichen Leben eine
immer geringere Rolle spielt und viele Menschen im Land mit den Aussagen
des christlichen Glaubens überhaupt nichts mehr anfangen können und zum
Teil auch die Inhalte und den Sinn der christlichen Feiertagen nicht mehr kennen, deren Gründe ihnen unbekannt sind.

Die Feiertage werden so als zusätzliche Urlaubstage verstanden, die der Freizeitgestaltung dienen, besonders dann, wenn diese auf Donnerstage fallen,
die, zusammen mit den Wochenenden, einen Kurzurlaub möglich machen.

Auch die Prediger und Pfarrer tun sich schwer – sofern sie überhaupt noch an etwas glauben – wenn sie ihren Mitmenschen und Gemeinden Glaubensinhalte vermitteln sollen, obwohl sie in den Medien dazu Platz und Sendezeiten eingeräumt bekommen.

Auch die einfachen Christen haben Hemmungen ihren Glauben Dritten gegenüber zu bezeugen, weil sie befürchten verspottet und nicht ernst genommen zu werden, zumal, nach unserem entarteten Toleranzverständnis, Glaubensbekenntnisse und Mission “pfui” sind, weil man ja niemanden mit seinem Glauben “belästigen” oder gar “diskriminieren” darf.

Das alles sind die Folgen einer langen Entwicklung in Richtung Glaubensabfall,
deren Ursachen vielfältig und vielschichtig sind.

Allerdings sollen wir uns, als gläubige Christen, darüber nicht wundern, weil uns
genau dieses, im Wort Gottes, vorhergesagt wird. Es kommt so, wie es nach
Gottes Plan kommen muss – und das ist ein göttliches Muss – weil Gott auch
dem Bösen die Gelegenheit zum Ausreifen gibt, auch wenn uns das unverständlich bleibt.

Es wird also noch schlimmer kommen, und darauf sollen wir vorbereitet sein,
damit wir keinen Versuchungen und Irrlehren auf den Leim gehen.

Der Böse wird erst mit der Wiederkunft Christi vernichtet werden.
Davon handelt Kapitel 2 des 2. Thessalonicherbriefes.

Für uns gilt es standhaft zu bleiben und uns nicht verführen zu lassen und
Gott sagt uns zu, dass er uns bewahren und hindurchtragen wird. Trotz aller
Bedrohungen sollen wir uns nicht fürchten, sondern zu unserem Glauben
bekennen. Noch ist das gefahrlos möglich. Nutzen wir die Zeit solange es noch
Tag ist.

Was uns tröstet ist, dass die Pforten der Hölle die Gemeinde des Herrn nicht überwinden sollen und wir dazu sehen dürfen, dass die Zahl der Gläubigen in
anderen Teilen der Welt zunimmt. Die stärkste Zunahme ist, man glaubt es
kaum, im muslimischen Iran zu verzeichnen.

Jörgen Bauer