Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.
Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt.
Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.
ICH BITTE ABER NICHT ALLEIN FÜR SIE, SONDERN AUCH FÜR DIE, DIE DURCH IHR WORT AN MICH GLAUBEN WERDEN.

Johannes 17, Verse 16 bis 20

Im Hohepriesterlichen Gebet blickt Jesus, bevor er sein irdisches Wirken
beendet, auf dieses Wirken zurück. Das Gebet liest sich stellenweise wie ein Rechenschafts- oder Abschlussbericht, den Jesus gegenüber seinem himmlischen Vater abgibt.

Jesus bittet nicht für die Welt, sondern er bittet insbesondere um Bewahrung und Führung für seine Jünger, für die Er, schon in Kürze, nicht mehr sichtbar da sein wird.

Was mir besonders auffiel ist, dass Jesus bereits für die bittet, die durch den Dienst seiner Jünger und der Apostel zum Glauben kommen werden. Und damit betet Er auch für uns, die wir heute leben und die, durch eben diesen Dienst, zum Glauben an Ihn gekommen sind.

Damit stellt Er uns denen gleich, die zu Zeiten seines Erdenlebens zu den Seinen gehörten. Beachtenswert ist, dass Jesus hier von den Menschen spricht, die Ihm der Vater aus der Welt gegeben hat.

Alles was Jesus im Hohenpriesterlichen Gebet hinsichtlich seiner Jünger sagt, gilt demnach auch für uns.

Jesus spricht hier nicht von einer persönlichen missionarischen Leistung, die Ihm gelingen durfte, sondern davon, dass es Gott ist, der die Menschen zum Sohn führt. Das ist sehr wesentlich und weist auf die Grenzen unserer
eigenen missionarischen Bemühungen.

Ebenso wesentlich ist, dass wir, als wiedergeborene Christen, zusammen mit dem Vater und dem Sohn, eine Einheit bilden:

“Ich bitte für sie und bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein. Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht.”
Johannes 17, Verse 9 und 10

Und daraus ergibt sich, dass die Christen ebensowenig von dieser Welt sind, wie Jesus Christus von dieser Welt ist. Das gilt es stets zu bedenken und zu beachten, weil daraus die Feindschaft der Welt gegenüber den Christen erklärbar wird.

Und noch etwas ist sehr wesentlich:

Dass wir nicht mehr zur Welt gehören, heißt nicht, sich von der Welt abzuschotten. Als Christen sind wir Botschafter an Christi Statt, und dazu sendet uns Jesus ausdrücklich in die Welt. Wir sollen Ihn und Seine Botschaft in der Welt verbreiten und dazu beitragen, dass Gott, durch unser Zeugnis,
Menschen zu Ihm finden lässt.

Jörgen Bauer