Dein Wille geschehe.

Matthäus 6, Vers 10

Der Beter neigt oft dazu, Gott im Gebet zu sagen, was er tun soll. Es heißt
dann, “lieber Gott, tue doch dieses oder jenes.” Viele beklagen sich dann
darüber, dass Gott ihre Gebete nicht erhört.

Jesus betete im Garten Gethsemane richtig, in dem im Hinblick auf sein
Leiden und Sterben betete, “doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe,
(Lukas 22, 42).

Ich sage auch immer, dass wir unsere Gebete mit diesen Worten schließen
sollen. Auch ich mache das. Denn wenn wir Gott unsere Sachen im Gebet
hinlegen und ihn bitten, sich dieser Dinge anzunehmen, können wir darauf
vertrauen, dass dann das geschieht, was wirklich das Beste für uns ist.

Ich habe mich manchmal aber schon gefragt, ob ich wirklich will, dass Gottes
Wille geschieht, oder ob ich das nur so dahersage. Und wenn ich ehrlich bin,
und vor Gott, dem wir nichts vormachen können, können wir nur ehrlich sein,
muss ich gestehen, dass ich eigentlich gar nicht immer möchte, dass Gottes
Wille geschieht, weil ich selbst bestimmen möchte, was geschehen soll.

Und hier ist in meinem Herzen immer noch viel Unglaube, weil ich Gott nicht
wirklich und bedingungslos vertraue. Und das ist Sünde schlechthin, die nicht
nach Gott fragt, sondern das will und tut, was man selbst für richtig hält.

Denn wenn Gottes Wille geschieht könnte es ja sein, dass dann etwas passiert,
was mir überhaupt nicht gefallen wird.

Ich glaube aber, dass ich hier nicht der einzige bin, sondern dass es anderen
ebenso geht.

Ich kann Gott deshalb immer nur wieder um Vergebung und darum bitten, dass
er seinen Geist wirken lässt, damit ich aus ehrlichem und aufrichtigem Herzen
sagen kann: “Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!”

Jörgen Bauer