Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.

Jakobus 1, Vers 22

Durch “gute Werke” können wir uns keine Verdienste erwerben, uns also den
Himmel nicht “verdienen”. Dass dem so sein könnte, ist ein Irrglauben, dem manche anhängen. Mancher meint bei Gott durch “gute Werke” punkten zu können oder Sünden durch gute Taten ausgleichen zu können. So etwas ist ausgeschlossen!

Trotzdem lesen wir bei Jakobus, dass der Glaube – auf den es einzig und
allein ankommt, um vor Gott bestehen zu können – ohne Werke tot und damit wertlos ist.

Wie soll man das verstehen?

Das ist so zu verstehen, dass es nicht ausreicht, etwas nur “für wahr zu halten”, also dem Evangelium, mehr theoretisch, zu glauben, sondern dass
der Glaube nur dann echt ist, wenn er nicht nur theoretisch, sondern auch
ganz praktisch gelebt wird.

Der Glaube muss den Menschen verändern, wenn er einen Wert haben soll.
Im Wort Gottes ist nicht ohne Grund von Wiedergeburt die Rede, wonach wer in Christus ist, eine neue Kreatur ist.

Man muss dem Christen abspüren, dass er anders ist, als der ungläubige
Rest der Welt. Das Wort Gottes spricht hier von “Glaubensfrüchten”, die sichtbar werden müssen.

Unter den Glaubensfrüchten kann man die Gaben des Heiligen Geistes verstehen. Als da sind Liebe, Freundlichkeit, Geduld, Hoffnung, Keuschheit,
Freigiebigkeit, Vergebungsbereitschaft usw. zu nennen. Um diese Gaben sollen Christen bitten, ebenso auch um die Fülle des Heiligen Geistes.

Der Christ wird sich deshalb seinen Mitmenschen zuwenden, insbesondere
denen, die in Not sind. Motiv christlichen Handelns ist nicht, dadurch Anerkennung zu erlangen, sondern die Motive sind Dankbarkeit und Freude über die Erlösung, die uns durch Christus zuteil wurde und Freude darüber, dass wir dadurch zu Kindern und Erben des Reiches Gottes gemacht wurden und damit nur von dem weitergebem, was uns ständig von Gott zufließt.

Wer so tut, wird vom Hörer des Wortes Gottes zum Täter des Wortes.

Wer nur Theoretiker bleibt, betrügt sich tatsächlich selbst, weil er am Glauben
und damit am ewigen Leben vorbeilebt und das Ziel verfehlt.

Wie das “Täter des Wortes sein” im Einzelfall aussieht, lässt sich nicht allgemeingültig beschreiben. Hier ist jeder Christ selbst aufgefordert, sich durch den Heiligen Geist und das Wort Gottes zeigen zu lassen, wo sein
Tun gefragt ist.

Ganz allgemein kann man sagen, dass man uns als Christen im Alltag
abspüren sollte, dass wir “Täter” sind. Das geschieht bereits durch Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber anderen.

Aber auch Christen sind nicht immer “gut drauf”. Wir leben deshalb auch hier aus der Vergebung. Wichtig bleibt nur, nicht nachzulassen sondern immer wieder mit neuen Anläufen zu beginnen.

Jörgen Bauer