HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.
Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr begreift es nicht.

Psalm 92, Verse 6 und 7

Ein Menschrechtsbeauftragter der Bundesregierung hatte im Internet-Netzwerk Facebook einmal folgende “Weisheit” zum Besten gegeben:

“Zu dumm, die Wissenschaft zu verstehen – versuch’s mit Religion.”

Hierzu ist anzumerken, dass auch für einen Politikus die Grundrechte
der Glaubens- und Religionsfreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung
gelten. Er darf also an die Wissenschaft und den menschlichen Verstand glauben und das auch sagen.

Es darf ihm daraus kein Strick gedreht werden, auch wenn sein geistiger
Erguss damals heftige Proteste auf christlicher Seite auslöste und Rücktrittsforderungen laut wurden. Allerdings muss das auch umgekehrt gelten, wenn sich Christen öffentlich zu ihrem Glauben und zu den Geboten
Gottes bekennen!

Ich weiß nicht, wie der PolitiKus seine Aussage gemeint hat, denn es gibt
tatsächlich auch eine naive Religiosität, die Gott immer dort vermutet, wo etwas noch nicht erklärt werden kann, wobei mit zunehmender Erkenntnis “der Raum für Gott immer kleiner” wird.

Was mich an Aussagen, wie des Menschenrechtsbeauftragen, aber immer wieder erschüttert, ist die unglaubliche Naivität, die aus dieser Aussage spricht.

Wer auf der Höhe der Zeit ist, müsste wissen, dass die Wissenschaft unendlich weit davon entfernt ist, die Wirklichkeit dieser Welt zu erkennen
und zu verstehen. Letztlich wissen wir auch nicht, was hinter den
erforschten Dingen tatsächlich steckt. Geht man diesen auf den Grund
verheddert man sich zunehmend in Widersprüche.

Wissenschaft ist deshalb mit dem Stock eine Blinden vergleichbar, mit dem
dieser versucht, etwas über die Welt herauszufinden, in welcher er sich
befindet.

Es wundert mich überhaupt, wie sich ein Mensch, der ohne sein Zutun in
die Welt hineingeboren wurde und auch so wieder aus der Welt verschwinden
wird, der das Denken nicht erfunden hat, so dümmlich-dreist äußern kann.

In der renommierten Zeitschrift “Bild der Wissenschaft” kam ein Beitrag, wonach im angelsächsischen Raum ernsthaft die Frage gestellt wurde, ob und inwieweit sich Forschen überhaupt noch lohnt, da viele Dinge unerforschlich sind und bleiben, weshalb man sich auf die Verbesserung des Erforschten und damit unserer Lebensbedingungen beschränken sollte.

“Für den Glauben steht Gott am Anfang und für die Wissenschaft am Ende der Erkenntnis”, sagte der große Physiker und Nobelpreisträger Max Planck, und alle wirklich großen Wissenschaftler waren keine Gottesleugner, sondern wussten um ihre Grenzen und dass es dahinter noch weiter geht. Max Planck hatte kein Problem damit an Gott zu glauben. Seiner Ansicht nach ist im Kosmos eine ungeheure Intelligenz am Wirken, die unser Begreifen unendlich übersteigt.

Albert Einstein sagte:
“Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher!”

Von daher hat der heutige Vers seine volle Berechtigung!

Dass es nicht ausreicht an Gott zu glauben, sondern dass es des Mittlers
Jesus Christus bedarf, wäre ein Thema für sich. Aber der Glaube fängt damit an, dass man die Augen offenhält und anfängt nach Gott zu fragen.

Jörgen Bauer