Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist.

Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.

1. Johannes 5, Verse 1 und 4

Die Aussage des Verses 1 liegt ganz auf der Linie des neutestamentlichen
Christuszeugnisses, wonach es der Geist Gottes ist, der uns erkennen lässt,
das Jesus der Christus ist, wobei Christus ein anderes Wort für Messias ist.

Wenn wir also von Herzen glauben, dass Jesus nicht nur ein “guter Mensch”,
ein “Vorbild”, “Religionsstifter” usw. war, sondern etwas ganz Besonderes, nämlich das unmittelbar von Gott ausgegangene, fleischgewordene Wort Gottes ist, durch das alle Dinge geschaffen sind – dann sind wir wiedergeboren und haben den Geist Gottes in uns wohnen.

Damit erübrigen sich dann alle Überlegungen, mit denen sich manche quälen,
indem sie darüber nachgrübeln, ob sie wirklich wiedergeborene Christen sind.

So wie die Sünde, als Trennung von Gott, zum Widerstand gegen Gott, zur Ablehnung des Nächsten und zu innerer Zerrissenheit führt – bewirkt die
Versöhnung mit Gott das genaue Gegenteil.

Wer in Jesus den Messias erkennt, der liebt auch Gott, und dem ist daran gelegen, Gottes Gebote zu halten, nicht weil er muss, sondern weil er Gott
gefallen möchte. Und wer Gott liebt, der kann auch Sein Ebenbild, die Menschen, lieben und mit sich selbst ins Reine kommen.

Alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt.

Wie ist das zu verstehen?

Bestimmt nicht in dem Sinn, dass ein Christ als allseits anerkannter Held
alle Hindernisse beseitigt und von einem Rekord zum nächsten schreitet.

Das Wort Gottes hebt auf ein spezielles Überwinden ab und verheißt den Überwindern die ewige Seligkeit. Überwinden heißt hier, nicht länger den Maßstäben der Welt zu folgen, sondern sich völlig neu zu orientieren, so wie es der neuen Natur entspricht, zu der wir durch die Neuschöpfung Gottes,
in der Wiedergeburt, geworden sind.

Diese Neuorientierung kann es erforderlich machen, sich von Liebgewordenem zu trennen und deshalb mühsam sein. So gesehen ist das Überwinden eine lebenslange Aufgabe für den Christen.

Es gilt, sich täglich immer wieder neu zu Christus zu bekennen um damit im Glauben zu wachsen und zu reifen. Entscheidend ist, auf dem einmal begangenen Weg zu bleiben und dabei täglich neu zu überwinden.

Das geschieht durch das Gebet und dem ständigen Ausrichten am Wort Gottes unter der Leitung des Heiligen Geistes. Dabei wird der Glaube zum Sieg, der die Welt überwindet.

Damit werden wir weder zu besseren Menschen, noch zu perfekten Christen.
Vollendet werden wir erst in der Ewigkeit. Das ist das Ziel des Glaubens und
Überwindens.

Jörgen Bauer