Juda ist gefangen in Elend und schwerem Dienst, es wohnt unter
den Heiden und findet keine Ruhe; alle Verfolger kommen heran
und bedrängen es.
Ihre Widersacher sind obenauf, ihren Feinden geht’s; gut; denn
der Herr hat über die Stadt Jammer gebracht um ihrer großen
Sünden willen, und ihre Kinder sind gefangen vor dem Feind
dahingezogen.

Klagelieder 1, Verse 3 und 5

Gottes Gebote und Schöpfungsordnungen sollen uns nicht einengen,
sondern uns, ganz im Gegenteil, ein sicheres, glückliches und geseg-
netes Leben ermöglichen. Wir wissen nicht, warum die Welt und
ihre Gesetzmäßigkeiten gerade so sind, wie wir sie vorfinden, aber
es ist so wie es in Jeremia 10, Vers 12 geschrieben steht:

Er aber hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis
bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet
durch seinen Verstand.

Was im Großen für die Erde und den Kosmos gilt, setzt sich dann im
Kleinen bis hinein in unser Leben fort. Deshalb ist es regelrecht natur-
gesetzlich, wenn Verstöße gegen Gottes Gebote und Schöpfungsord-
nungen zu Katastrophen führen. Das liegt auf der Linie wonach durch
Fehlverhalten Schäden verursacht werden.

In der Bibel lesen wir deshalb von Gottes Warnungen an sein Volk
Israel, wo er ihnen schreckliche Katastrophen für den Fall voraussagt,
dass sie Ihm, als der Quelle des Lebens, untreu werden und gegen
seine Ordnungen verstoßen.

Es wird ihnen gesagt, dass Fremde ihr Land und ihre Häuser über-
nehmen, sie umsonst arbeiten, weil Fremde ihre Früchte ernten und
andere sehr unerfreuliche Dinge. Die “Fremden” werden in der Bibel
auch als Bedrohung und Gericht Gottes beschrieben.

Positiv wird in der Bibel nur von den in das Volk Israel integrierten
Fremden, den Proselyten und Judengenossen, gesprochen, das sind
die Fremden, die man nicht bedrängen darf.

Die Deportation Judas nach Babel war Gericht Gottes an seinem
Volk, das Gott und seine Gebote und Ordnungen verlassen hatte und
anderen Göttern diente. Dazu kam dann noch eine verfehlte Bündnis-
politik.

Das erinnert mich sehr stark an die Verhältnisse in unserem Land.

In den Klageliedern beklagen die in Juda Zurückgebliebenen Ihr
schweres Schicksal wobei sie erkennen, dass sie sich ihre fatale
Lage selbst eingebrockt haben.

Hieraus sollten wir lernen, damit es uns nicht auch noch so ähnlich
ergeht.

Jörgen Bauer