Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

1. Mose 1, Vers 1

Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen
ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.

Hebräer 11, Vers 3

Woher kommt alles, warum gibt es uns überhaupt? Das sind Fragen, welche
die Menschheit seit jeher bewegen. Und so haben die Religionen verschiedene
Schöpfungsmythen kreiert und auch die Naturwissenschaft hat entsprechende
Theorien entwickelt, unter denen derzeit die “Urknalltheorie” als aktuell ange-
sehen wird.

Das Wort “Theorie” besagt, dass es sich hier um ein Modell handelt, das nicht
für die eigentliche Wirklichkeit gehalten werden darf, die für uns auch hier unvorstellbar und letztlich unerforschlich bleibt.

Was mich immer wieder peinlich berührt, weil es von Unkenntnis und Ahnungslosigkeit zeugt und damit irgendwie blamabel ist, ist wenn von christlichen Kreisen gegen die Urknalltheorie polemisiert wird.

Die Urknalltheorie hat die Atheisten sehr beunruhigt, weil sie nahelegt, dass es
einen Anfang gab und damit einen Schöpfer gibt. Aber der Unglaube hat sich auch hier wieder einige absonderliche Gegenthesen einfallen lassen, auf die ich
hier nicht eingehen will.

Die Urknalltheorie besagt, dass Raum, Zeit, Masse und Energie, schlagartig
aus dem Nichts gekommen sind und es vorher weder Raum noch Zeit gab.
Also auch kein unendlicher leerer Raum, der mit Himmelkörpern zu füllen war.
Für uns ist ein solches Nichts unvorstellbar.

Die Frage nach dem Vorher ist sinnlos, weil das eine Frage nach der Zeit wäre,
und die gab es “vorher” nicht.

Seit dem Urknall dehnt sich der leere Raum weiterhin aus und nimmt dabei die
ihn eingebetteten Galaxien mit, womit die zu beobachtende Rotverschiebung
erklärt wird, wonach die Sternsysteme immer weiter auseinanderdriften, wobei
das Licht zum roten Spektrum hin verschoben wird.

Ein weiteres Indiz ist die kosmische Hintergrundstrahlung von 3° Kelvin,
die von allen Seiten auf uns zukommt und auf dem Fernsehbildschirm
den “Schneefall” verursacht.

Den Weltraum stellt man sich als grenzenlos, aber nicht unendlich vor,
wobei die gewaltige Masse des Kosmos die Raumzeit krümmt, weshalb der
Weltraum in eine vierte räumliche Dimension in sich selbst zurückläuft, vergleichbar mit der Oberfläche einer Kugel, so dass es kein Außerhalb und auch keinen Mittelpunkt gibt, und wir befinden uns innerhalb dieses Raumes, der seinen Anfang mit dem Urknall nahm.

Der Kosmos scheint wie für uns Menschen gemacht. Die vier Grundkräfte
der Natur, Schwerkraft, Elektromagnetismus, Starke und Schwache
Wechselwirkung sind bis auf ein Billionstel aufeinander abgestimmt.
Schon die geringste Abweichung hätte unsere Existenz unmöglich gemacht.

Aufgrund der vorliegenden Daten wird dann auf den Zeitpunkt des Urknalls
zurückgerechnet, wobei man auf die Jahrmilliarden kommt, was
bibelgläubige Christen immer wieder empört. Ich sehe das allerdings gelassen.
Wir sollten unbedingt zu Kenntnis nehmen und verinnerlichen, dass es weder
eine absolute Zeit noch einen absoluten Raum gibt, sondern beides relativ
ist, weshalb auch total widersprüchliche Messergebnisse erwiesenermaßen gleich richtig sein können.

Davon kann jeder halten was er will. Ich gebe mich mit dem biblischen Zeugnis
zufrieden, wonach Gott alle Dinge geschaffen hat und erhält und dass er
einmal alles neu machen wird.

Jörgen Bauer