Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde;

Kolosser 3, Vers 8

Was ist eigentlich Gotteslästerung?

Hier wird man gemeinhin an Schmähungen und Verhöhnungen Gottes und/
oder des christlichen Glaubens und/oder seiner Symbole, denken. Diese
Sichtweise ist nicht falsch.

Aufgrund des biblischen Zeugnisses kann man diesen Begriff auch noch etwas weiter fassen, und da kann Gotteslästerung auch eine Anmaßung Gott gegenüber oder eine vorsätzliche, gröbliche Missachtung Gottes und seiner Gebote sein.

In unserem Strafgesetzbuch stand Gotteslästerung einmal unter Strafe. Das war zu der Zeit, als man noch Respekt und Ehrfurcht vor der Majestät Gottes
hatte, dem man sich, zumindest theoretisch, in der Präampel des Grundgesetzes (immer noch) verantwortlich weiß.

Nicht nur deshalb war es richtig, eine Grenze aufzuzeigen und klar zu machen, dass es heilige Dinge und Tabus gibt, die es zu respektieren gilt.

Aufgrund des allgemeinen Sitten- und Werteverfalls hat man diese Vorschrift aber modifiziert, und deshalb steht jetzt nicht mehr die Ehre Gottes im Mittelpunkt, sondern die menschliche Befindlichkeit.

Und da liegt ein Straftatbestand nur noch dann vor, wenn Beschimpfungen von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen geeignet sind, den öffentlichen Frieden zu stören.

Das könnte, angesichts randalierender Muslime, die wegen eines Schmähfilms
oder einer Karikatur in Sachen des “Propheten” Mohammed weltweit ausrasteten, der Fall sein, auch wenn anzunehmen ist, dass hier vieles Schau und bestens fürs Fernsehen organisiert wurde weil es tatsächlich um ganz andere Dinge geht.

Wir hatten dann den kuriosen Fall, dass Jesus Christus und der christliche Glaube, in einem christlich geprägten Land, in “künstlerischer Freiheit” nach Herzenslust verlästert werden darf, aber der uns fremde Islam, nur weil er sich wild gebärdet, in besonderer Weise geschützt wird.

Als Christen kann uns das nicht gefallen, und wir sollten das auch deutlich sagen. Allerdings dürfen wir das Richten auch hier Gott überlassen, der es nicht nötig hat, von uns verteidigt zu werden und uns dabei am heutigen Vers orientieren.

Wir verlästern nicht nur nicht unseren Herrn und Heiland, sondern legen auch Zorn, Grimm, Bosheit und schandbare Worte ab, und das auch gegenüber
anderen Religionen, und das auch dann noch, wenn die eine oder andere Nachricht das Blut in Wallung bringt.

Als Christen wissen wir, wer wirklich der Herr der Welt ist und wer wirklich alles in Händen hat und ohne dessen Willen nichts geschieht.

Wir wollen Gott bitten, dass er uns ein festes Herz gibt, damit wir uns auch in den Wirrnissen unserer Zeit nicht unterwürfig anpassen, sondern ein mutiges Zeugnis für unseren Herrn und unseren Glauben geben. Soviel darf und muss sein!

Jörgen Bauer