Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da
scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre
und seien Lichter an der Feste des Himmels, dass sie scheinen auf die
Erde. Und es geschah so. Und Gott machte zwei große Lichter: ein
großes Licht, das den Tag regiere und ein kleines Licht, das die Nacht
regiere, dazu auch die Sterne.

1. Mose 1. Verse 14 bis 16

Bis zum heutigen Tag orientiert sich unsere Zeiteinteilung und damit unser
Leben, an astronomischen Abläufen. Aber nicht nur das. Auch Ortsbestimmungen und die Orientierung auf dem Meer und in unbewohnten Gegenden geschieht mit Hilfe des Sonnenstandes und der Sterne.

Von Interesse sind dabei nur die Himmelskörper in unserer astronomischen
Nachbarschaft, die man zu Sternbildern zusammengefasst hat und an deren scheinbaren Stellung am Himmel dann auch die Jahreszeiten erkennbar sind.
Das ist alles wunderbar gemacht, wobei es auch hier Missbrauch in Form
der abergläubischen Astrologie gibt.

Die Zahl der Sterne im Kosmos, wird nach neuester Sternzählung mit
Septillionen angegeben (Millionen, Milliarden, Billionen, Billiarden, Trillionen,
Trilliarden, Quadrillionen, Quadrilliarden, Quintillionen, Quintilliarden, Sextillionen, Sextilliarden, Septillionen – es kommt also eine große Menge zusammen).

Wir sind so in unserem Zeitverständnis befangen, dass wir die Neigung haben
unser Zeitverständnis auf den gesamten Kosmos zu übertragen. Zum Beispiel
wenn man von Jahrmillionen und Jahrmilliarden spricht, denen der Umlauf der
Erde um die Sonne zugrunde liegt. Ich meine, dass dies ein sehr ungenaues
Maß ist, bei dem unterstellt wird, dass der Lauf der Zeit immer gleichförmig war und sich ausgerechnet am Lauf der Erde um die Sonne orientiert.

Wer Raumfahrt betreiben möchte, müsste sich ein völlig anderes System
zur Messung der Zeit einfallen lassen.

Gibt es denn den “Lauf der Zeit” überhaupt? Fließt da tatsächlich ein Strom der Zeit von der Vergangenheit in die Zukunft? Diese mehr poetische Betrachtung entspricht unserem Empfinden, hat aber mit der Zeit, als physikalische Größe, absolut nichts zu tun.

Was ist denn Gegenwart? In dem Augenblick, wo ich sie erlebe, ist die bereits
Vergangenheit. Es ist ein großes Wunder, dass wir davon nichts merken,
sondern das Jetzt als ruhend erleben.

Kann die Zeit auch “rückwärts” laufen? Im Bereich des Allerkleinsten können
Ursache und Wirkung vertauscht sein. Und damit wir nicht ständig gegen
Hindernisse laufen, werden unsere Wahrnehmungen zeitlich versetzt
verarbeitet, weil unsere Nervenleitungen nicht schnell genug sind, um etwas
ohne zeitlichen Verzug wahrnehmen zu können. Durch den Kunstgriff des
zeitlichen Versetzens erleben wir die Dinge dann zum Zeitpunkt des tatsächlichen Geschehens.

Davon, dass eine Turmuhr eine andere Zeit zeigt, als eine auf dem Erdboden,
weil die Turmuhr etwas weiter vom Massezentrum der Erde entfernt ist,
will ich erst gar nicht anfangen. Für solche Feinheiten haben wir auch
keine Sinne. Die relativistischen Zeitverschiebungen müssen aber im
Navigationsgerät, wie man es im Auto hat, rechnerisch berücksichtigt werden,
wann man den Standort eines Fahrzeugs auf den Meter genau bestimmen
will.

So ist Gottes Schöpfung voller Wunder. Die Erkenntnisse, die hier gewonnen
wurden, dürfen wir aber nicht dazu missbrauchen um Gottes Wort in Zweifel
zu ziehen. Auch hier kann es nur darum gehen, Gott hinsichtlich seiner
wunderbaren und unbegreichlichen Werke zu loben, zu preisen und anzubeten. Das Gott kein Dinge unmöglich ist, können wir uns Ihm auch
unbedenklich anbefehlen.

Jörgen Bauer