Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt,
aber es soll mich nichts gefangen nehmen.

1. Korinther 6, Vers 12

Dem, was Paulus hier schreibt und ausführt, kann ich nur zustimmen!
Der Glaube und der Gehorsam gegenüber Gott und seinem Wort kann
immer nur auf Freiwilligkeit beruhen, wenn es echt und wahrhaftig sein
soll. Es ist mit dem Glauben so, wie mit der Liebe.

Auch wenn ich mir sehr wünsche, dass sich unsere Zeitgenossen an Gottes Geboten und Schöpfungsordnungen orientieren, wollte ich doch in einem
solchen Umfeld, wie ich es jetzt in einer christlichen Publikation las, keinesfalls
leben:

“Was nun den gottesfürchtigen Wandel der Gläubigen anging, war
er (Valentin Andreä, 1586-1654) ganz besonders von der Sittenzucht
der Genfer Kirche (Frankreich) tief beeindruckt. Über seinen Aufenthalt
in Genf sagte er einmal:

‘Nicht geringer als die öffentliche Zucht war auch die häusliche meines
Hausherrn S. Sie zeichnete sich aus durch stetige Gebetsübungen,
Lektüre der Heiligen Schrift sowie Maßhalten in Speise und Kleidung.'”

Das atmet Zwang und Heuchelei! Und man hat hier zum Teil ganz gewaltig übertrieben. Es gab Aufseher, die während der sonntäglichen Gottesdienst-Pflichtbesuche die “Gläubigen” scharf beobachteten. Wer unaufmerksam
schien, wurde anschließend einer strengen Befragung unterzogen, bei der
er sein Innenleben offenlegen musste.

In Holland war es üblich abends keine Vorhänge zuzuziehen, damit die
Glaubenswächter jederzeit Einblick nehmen könnten, ob es auch fromm
und sittenstreng zuging.

Besonders krass trieben es die Puritaner in Amerika. So kam es, dass
die Gehirnwäsche, ebenso wie das Bespitzeln der Gläubigen, wozu auch
die Kinder gegen ihre Eltern eingesetzt wurden, eine “christliche” Erfindung
ist, die von späteren Diktaturen gern übernommen wurden.

Das Wort Gottes gibt keine Anleitungen zu solchen Vorgehensweisen.
Es kann immer nur darum gehen, die Menschen zu Jesus Christus, als
ihren persönlichen Herrn, Heiland und Erlöser zu führen, wobei es jedem
überlassen bleiben muss, ob und inwieweit er sich darauf einlässt und
vom Heiligen Geist leiten lässt.

Nur das kann Inhalt christlicher Verkündugn sein.

Jörgen Bauer