Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden.

Römer 1 Verse 21 und 22

Im vorangegangenen Vers 20 schreibt Paulus, dass Gott aus den Werken der
Schöpfung ersichtlich ist.

Und so ist es:

Wer sich nicht von den nichtigen Dingen in Beschlag nehmen lässt oder blind und gedankenlos in den Tag hineinlebt, für den stellt sich ganz zwangsläufig die Frage nach Gott.

Der Mensch ist “unheilbar religiös”, sagt ein mittlerweile geflügeltes Wort und
jeder Mensch ist auf seine Art ein Philosoph. Der Mensch fragt nach dem Woher und Wohin und dem Sinn des Ganzen. Keiner kann sich diesen Fragen
entziehen.

Mancher geht diesen Fragen auch aus dem Wege, in dem er sich von den
nichtigen Dingen völlig in Beschlag nehmen lässt oder sich in eifriger Geschäftigkeit ergeht oder nach “Ablenkung und Zerstreuung” sucht, wodurch keine Zeit zum Nachdenken bleibt.

Auf Dauer macht das aber krank, weshalb wir auch den Sonntag haben, an dem wir über die existenziellen Fragen nachdenken können und sollen.

Was ist nun nichtig?

Kurzum alles, was vergänglich ist und damit keinen Ewigkeitswert hat. Das heißt nicht, dass wir keine vergänglichen Dingen haben dürfen und uns ständig nur mit “hochgeistlichen Dingen” befassen müssten; Paulus schreibt
davon, dass man dem Nichtigen verfallen kann, also ein Knecht und Sklave des Nichtigen geworden ist, was das Herz verfinstert, das unverständig ist.

Unverständig, weil es sich als unbelehrbar erweist, und eben das führt ins Gericht Gottes.

Nichtiges wird uns in der Welt zuhauf angeboten. Nicht nur in seichter
Unterhaltung oder in dümmlichen Shows, sondern auch in allen Konsumangeboten, mit denen wir verführt werden sollen.

Nochmals: nichts gegen Unterhaltung, nichts gegen schöne Konsumprodukte, sondern etwas gegen die Verabsolutierung dieser Dinge, weil das bereits ein
Verstoß gegen das Erste Gebot ist, das da lautet: “Ich bin der Herr dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben mir.”

Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen, schreibt Paulus (1. Ko 6, 12). Genau das ist der springende Punkt!

Wenn wir hier keine Grenze ziehen, dann werden wir zu Narren, auch wenn wir das nicht merken, sondern uns sogar noch klever und klug dünken. Denn die Bindung an das Nichtige führt weg von Gott, als der Quelle des Lebens und lässt uns immer tiefer sinken, bis hin zu sexuellen Entgleisungen, wie Paulus im Römerbrief, Kapitel 1, ausführt.

Was Paulus im Römerbrief schreibt, ist nicht etwa seine persönliche Meinung, wie das heute gerne hingestellt wird, sondern autorisiertes Wort Gottes und
damit für uns verbindlich.

Auf diese Feststellung hat Martin Luther, im Zusammenhang mit der Reformation, allergrößten Wert gelegt, und das sollten wir auch!

Jörgen Bauer