Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit, der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler.

Psalm 103, Verse 3 bis 5

Passen solche Verse in den “Totenmonat” November, wo der Hinfälligkeit, Vergänglichkeit und des Sterbens, also der erkennbar dunklen Seiten des Lebens, gedacht wird?

Ich meine die Verse passen schon. Man muss sie dazu nicht gewaltsam
passend machen.

Es geht zuerst darum Gott zu loben und nicht zu vergessen, was er Gutes
getan hat. Und Gott hat, rückblickend auf die Vergangenheit, immer Gutes
getan und tut es weiter, auch dann, wenn es aufgrund von Nöten und Bedrängnissen nicht immer deutlich werden sollte.

Vergänglichkeit und Tod, einschließlich aller Erkrankungen und Nöte, sind die Folge unserer Trennung von Gott, was die Bibel als „Sünde“ bezeichnet. Und der Tod ist der Sünde Sold und Krankheit, Leid und Vergänglichkeit sind Vorstufen zum Tod.

Jesus Christus hat durch sein Leiden und Sterben die Macht der Sünde ge-
brochen, damit den tödlichen Schaden der Sünde geheilt und uns dadurch vom ewigen Verderben erlöst. Wenn wir das im Glauben annehmen und aus der Vergebung leben erfahren wir Gottes Gnade und Barmherzigkeit und werden darüber froh.

Auch wenn nicht alle Krankheiten und Leiden an uns vorübergehen, wissen
wir uns trotzdem in der Hand Gottes, und Gott kann es schenken, dass uns
auch Schweres zur Glaubensfrucht, zum Segen und zu einem Zeugnis für andere wird, die daraus Mut und Kraft schöpfen. Vor dem Richterstuhl Christi werden wir einmal sehen, für was das eine oder andere gut gewesen ist.

Deshalb leben und sterben wir in der Gewissheit der Auferstehung und des
ewigen Lebens, demgegenüber alle Nöte der Welt ihre einschüchternde Wir-
kung verlieren.

Die Nöte des Lebens sollen und dürfen damit nicht verharmlost und kleinge-
redet werden – aber wir dürfen Gottes Führung und Bewahrung erleben, wenn
wir treu bleiben.

Gott stärkt uns in der Gewissheit, dass wir, solange wir in dieser Welt leben,
das Schönste und Beste immer noch vor uns haben, und deshalb soll unser
Blick, bei allem was geschieht, immer vorwärts und aufwärts gerichtet bleiben.

Das walte Gott!

Jörgen Bauer