Siehe, der Herr, der Herr Zebaoth, wird von Jerusalem und Juda, wegnehmen
Stütze und Stab: allen Vorrat an Brot und allen Vorrat an Wasser, Helden
Kriegsleute, Richter und Propheten, Wahrsager und Älteste, Hauptleute
und Vornehme, Ratsherren und Weise, Zauberer und Beschwörer.
Und ich will ihnen Knaben zu Fürsten geben, und Mutwillige sollen über sie
herrschen.

Jesaja 1, Verse 1 bis 4

Weh denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den anderen
rücken, bis kein Raum mehr da ist und sie allein das Land besitzen! Es ist in
meinen Ohren das Wort des Herrn Zebaoth: Fürwahr, die vielen Häuser sollen
veröden und die großen und feinen leer stehen.

Jesaja 5, Verse 8 und 9

Beim Blättern in der Bibel bin ich unbeabsichtigt auf die obigen Verse gestoßen, über, die ich erschrocken bin, denn das Wort Gottes ist
von zeitloser Aktualität.

In der Wuppertaler Studienbibel stehen diese Verse
unter der Überschrift:

“Auflösung der staatlichen Ordnung als Zeichen des Gerichts”

In Israel bzw. Juda ging es damals hinsichtlich dessen was man heute
unter “soziale Gerechtigkeit” versteht, sehr ungerecht zu. Und auch das erzürnt Gott. Es sind also nicht nur Götzendienst und Glaubensabfall, die
zum Gericht Gottes führen, denn Götzendienst und Glaubensabfall sind
auch die Wegbereiter für eine, alle Lebensbereiche umfassende Ungerechtigkeit.

Trennung vom lebendigen Gott führt zu einer inneren Zerissenheit, die sich
auch auf die Beziehungen zu den Mitmenschen auswirkt. Wer sich selbst der
Nächste ist und sich damit, wenn auch unbeabsichtigt, an die Stelle Gottes
setzt, in dem er das tut, was er, bezogen auf sich, für richtig hält, entartet
ganz zwangsläufig.

Gericht Gottes kann so aussehen, dass Er auf die Auflösung bzw. den Zusammenbruch der bisherigen staatlichen Ordnung hinwirkt.

Fachleute und Spezialisten mit Weitblick und Sachverstand, die bisher das
Heft in der Hand hatten, werden durch unqualifizierte Schwätzer und Schaumschläger abgelöst, die das, was sie jeweils glauben, mutwillig durchsetzen wollen.

An die Stelle von wegweisenden Entscheidungen treten dann end- und ergebnislose Gesprächsrunden, Absichtserklärungen und Zusagen,
dieses oder jenes “prüfen” zu wollen, wobei auf Ergebnisse vergeblich
gewartet wird.

Ein schlimmer Zustand mit einer sich ständig beschleunigenden Abwärtsspirale.

Hier erkennt man, wie wichtig es ist für die Regierenden zu beten und
für die uns bewahrenden göttlichen Gebote und Schöpfungsordnungen
in Wort und Tat einzustehen.

Jörgen Bauer