Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird’s klar machen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch.

1. Korinther 3. Verse 11 bis 15

Das Neue Testament kennt neben dem Jüngsten Gericht, in dem es um ewiges
Leben und ewigen Tod geht, auch noch das Preisgericht vor dem Richterstuhl
Christi, in welchem das Leben des einzelnen Christen bewertet wird. In dieses
Preisgericht kommen alle Christen, auch wenn sie nicht mehr ins Jüngste Gericht kommen

Dieses Preisgericht hat nichts mit dem Fegfeuer zu tun, für das der heutige Abschnitt schon herhalten musste.

Als Christen wird uns gesagt, dass es nur einen sicheren Baugrund, nämlich
Jesus Christus gibt. Wer auf Ihn baut, der baut auf beständigem Felsgrund und nicht auf Sand!

Diese Aussage ist für Christen nicht neu, muss aber immer wieder verinnerlicht werden, damit wir darauf achten, dass wir nicht unmerklich auch
noch auf anderen Baugründen bauen, etwa dadurch, dass wir das Evangelium
mit anderen religiösen Vorstellungen vermischen.

Und wenn man manchmal so hört, was die Menschen für Gottesbilder und
religiöse Vorstellungen haben – sich dabei aber trotzdem als Christen bezeichnen – ist diese Warnung nötig. Hüten wir uns also davor hier unsere
eigenen, vom Wort Gottes abweichenden, Theorien zu entwickeln.

Von Bedeutung sind als nächstes die Baumaterialien, mit denen wir bauen.
Bauen wir ganz solide, in dem wir uns in allen Stücken am Wort Gottes orientieren oder lassen wir die Dinge schleifen oder entwickeln wir vielleicht sogar einen unfruchtbaren Aktionismus, bei dem fragwürdige Kompromisse eingegangen werden?

Nachdem der Baugrund eine Person, nämlich Jesus Christus ist, ist anzunehmen, dass auch die Baumaterialien für Personen stehen.

Hier könnte die Frage sein, ob wir uns an treuen Christen oder solchen ausrichten, die den Glauben nicht “allzu ernst” nehmen.

Entscheidend ist immer die Frucht unseres Christenlebens, wobei Frucht nicht mit sichtbarem Erfolg gleichzusetzen ist, der nicht in unserer Hand liegt.

Frucht kann darin bestehen, dass wir uns treu an den Herrn Jesus Christus
gehalten und dadurch überwunden haben. Überwunden dadurch, dass wir allen Widerständen und Widrigkeiten zum Trotz, uns auch dann noch offen zu Jesus bekannt haben, als das Nachteile brachte.

Frucht kann darin bestehen, dass wir anderen, durch unser Reden und Tun ein Zeugnis unseres Glaubens gegeben haben und damit Wegweiser auf Christus wurden, und noch besser ist es, wenn diese dadurch zum Glauben gefunden haben.

Haben wir immer im Hinblick auf das Ziel gewirkt oder haben wir uns, wenn auch in redlicher Absicht, in vergänglichen, nichtigen und damit unfruchtbaren Werken vertan, die niemanden weitergebracht haben?

Gerade in unserer Zeit, wo wir ständig mit gottfeindlichen Idealen, Ideologien, Parolen und entmutigenden Nachrichten überschwemmt und auch zugemüllt werden, ist die Versuchung an unfruchtbaren Werken teilzuhaben und unfruchtbar zu wirken, besonders groß.

Wenn wir so vornehmlich auf Holz, Heu und Stroh gebaut haben, wird uns das zwar vergeben, aber wir kommen gerade noch so durch die Prüfung, wenn auch mit Blessuren.

Wir wissen nicht wie Jesus unser Lebenswerk und das unserer Mitchristen beurteilen wird, weshalb wir, weder im Blick auf uns, noch im Blick auf die anderen, irgendwelche Urteile abgeben dürfen.

Wir können nur eines tun: Mit der Hilfe unseres Herrn und unter der Leitung des Heiligen Geistes, still, treu und demütig (demütig = Mut zum Dienen)
den Weg des Glaubens zu gehen und uns zeigen lassen, was jeweils zu tun ist, und das wird bei jedem von uns anders aussehen.

Was uns hier hilft, ist das ständige Gebet verbunden mit dem Lesen des
Wortes Gottes.

Jörgen Bauer