Weil Gott uns für wert geachtet hat, uns das Evangelium anzuvertrauen, darum reden wir, nicht, als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.

1. Thessalonicher 2, Vers 4

Die Aussage des obigen Verses ist nicht erst seit heute hochaktuell. Denn dass Paulus so etwas schreibt, lässt darauf schließen, dass es die Versuchung, das Evangelium menschlichen Wünschen anzupassen, schon immer gegeben hat.

Diese Versuchung ist in der Tat sehr groß, weil sie den menschlichen
Bedürfnissen entgegenkommt: Man macht sich beliebt und geht damit
Konflikten aus dem Weg.

Deshalb ist die Aussage des heutigen Verses in unserer Zeit der Anpassung, der Leisetreterei, des Relativismus und der Beliebigkeit von besonderer Bedeutung.

Denn es ist ganz unbestreitbar, dass von amtskirchlicher Seite, dem
Zeitgeist mehr und mehr gefolgt und den Menschen nach dem Munde geredet wird.

Man kommt damit seinem eigentlichen Auftrag, der Verkündigung eines vollständigen, unverkürzten, unverwässerten und unverfälschten Evangeliums, nicht mehr nach, sondern biegt die biblischen Aussagen zeitgeistgemäß zurecht, wobei diese mit neuen Sinninhalten gefüllt werden.

Auf diese Weise kommt man zu “philosophischen Betrachtungen mit christlichem Anstrich”, die manchmal einen gewissen Unterhaltungswert und
Wohlfühleffekt haben mögen, im Übrigen aber wertlos sind.

Wir können daran nicht viel ändern, müssen das aber zur Kenntnis nehmen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Das heißt genau und kritisch hinzuhören, was gesagt wird und jede Gelegenheit Irrlehren und Verfälschungen zu widersprechen, nutzen.

Solche verderbliche und selbstzerstörische Irrlehren sind zum Beispiel die
wirklichkeitsfremde Genderlehre mit der bereits Kinder und Jugendliche
im Sexualkundeunterricht verdorben und auf einen falschen Weg gewiesen werden oder eine vernebelnde “Multireligiösität” mit der Menschen dazu verführt werden Irrwegen zu folgen, die von Gott und Jesus Christus wegführen.

Soweit wir der Amtskirche angehören, haben wir als Christen eine Wächterfunktion, die wir ernst- und wahrnehmen müssen. Wir dürfen es weder dulden noch hinnehmen, dass Menschen durch Irrlehren verführt und irregeleitet werden.

Im Neuen Testament wird, auch an anderer Stelle, darauf abgehoben, dass uns durch das Evangelium ein großer Schatz anvertraut ist, den wir als treue Haushalter Gottes recht verwalten sollen. Und das gilt für alle gläubigen Christen.

Für uns gilt deshalb, dass wir klar und eindeutig bekennen und andere nicht
in ihren falschen Ansichten bestätigen. Dabei wollen wir nicht belehrend aufreten. Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung und seine eigenen
Anschauungen, und vieles ist tatsächlich relativ. Und wer etwas Falsches glauben will, der soll und darf das auch tun.

Deshalb reicht es oftmals aus, in einem Gespräch anzumerken, dass man dieses oder jenes anders sieht oder anders erfahren hat. Durch eine kritsche Frage oder Anmerkung kann man zudem nachdenklich stimmen.

Wir wollen Gott bitten, dass Er uns dazu Weisheit, Verstand und die richtigen
Worte schenkt.

Jörgen Bauer