Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.

Offenbarung 2, Vers 10

Nichts gegen Dialoge. Sie sind das Gegenstück zu Monologen, den Selbstgesprächen. Bei einem Dialog tauschen mindestens zwei Menschen ihre
Meinungen aus, und das ist grundsätzlich positiv.

Es ist vorteilhaft andere Meinungen zu kennen, und noch besser ist es, wenn
man gemeinsame Interessen entdeckt, die eine Zusammenarbeit ermöglichen.

Das Wort “Dialog”, das sich einer gewissen Beliebtheit erfreut, löst bei mir jedoch gemischte Gefühle. Dies deshalb, weil ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass es beim “Dialog” tatsächlich darum geht, auf Kosten der Wahrheit faule Kompromisse zu schließen.

So ist in kirchlichen Nachrichtenblättern folgendes zu lesen:

“Kirchensprecher betrachtet Homosexualität als eine Variante von Sexualität.”
“Wer Juden oder Muslime angreift, greift uns an.”

Der bekennende Christ verurteilt weder Homosexuelle noch die Angehörigen
anderer Glaubensrichtungen. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass
manches nicht mit den Aussagen der Heiligen Schrift und dem Evangelium
vereinbar ist, und hier muss Farbe bekannt werden, auch wenn das Wider-
stände hervorruft.

Die zeitlos gültig biblische Wahrheit darf nicht “dialogmäßig” glatt gebügelt
werden.

Oder ich lese:

“Evangelikale Bewegung – gemeint ist die Evangelische Allianz – mit neuen
Gesichtern – eine Reaktion auf den gesellschaftlichen Wandel”
Passt man sich jetzt auch hier der Welt an, um das Evangelium für viele
passend zu machen?

Und so geht es weiter.

Jesus sagt: “Sie getreu bis in den Tod.” Das heißt soviel, dass wir Sein Wort
ernst nehmen und unverfälscht verkünden und das auch dann noch, wenn wir uns dadurch unbeliebt machen, verkannt und verleumdet werden. Kurzum, uns gerade nicht dem gesellschaftlichen Wandel anpassen, wenn damit auch eine Anpassung des Evangeliums einhergeht.

Und weiter sagt Jesus:

Wer überwindet, dem soll kein Leid geschehen von dem zweiten Tode.
(Offenbarung 2, Vers 11)

Das heißt doch, dass es um alles oder nichts geht und dass man sich durch
bequeme Anpassung und dadurch, dass man Menschen mehr als Gott gefallen will, das ewige Leben verscherzen kann.

Ich kann den Menschen nicht ins Herz sehen und kenne die Motive und die
jeweiligen Zusammenhänge nicht, die zu den jeweiligen Aussagen geführt haben, und das Richten steht uns ohnehin nicht zu.

Als Einzelne, die wir von solchen Dingen hören, sind wir aber zu einer Entscheidung gerufen. Wie verhalten wir uns, wenn wir vor die Wahl gestellt
werden, entweder mitzumachen und wohlgelitten zu sein oder Jesus und seinem Wort die Treue zu halten und dafür “dumm angesehen” zu werden?

Keine einfache Frage, zumal sich auch immer gangbare und vertretbare
Wege anbieten. Ich kann mir z.B. sagen, dass ich durch das Mitmachen bei
“Dialogen” oder ähnlichen Dingen, die Möglichkeit habe, das unverfälschte Evangelium zu bezeugen. Gut, wenn es wirklich so ist, aber ist es so?

Wir können hier nur Gott bitten, dass er uns durch seinen Geist mit Weisheit und Verstand ausstattet, wenn wir gefragt sind und dass Er uns hindurchträgt, wenn wir ein verlockendes Angebot seitens der Welt ablehnen müssen.

Jörgen Bauer