Lass ab vom Bösen und tu Gutes;
suche Frieden und jage ihm nach!

Psalm 34, Vers 15

So lautet der vollständige Vers. Es ist aber üblich geworden, Bibelverse abzukürzen und machmal auch etwas umzuformulieren und so heißt die
Jahreslosung nunmehr:

“Suche Frieden und jage ihm nach!”

Aber wo soll man den Frieden suchen, um ihn zu finden? Und wie jagt man
ihm nach? Im Wort Gottes kommt der Begriff “Friede”, der zumeist mit Gott
und Jesus Christus verbunden wird, sehr häufig vor, weshalb der Stoff für
Predigten und Andachten hinsichtlich der Jahreslosung so schnell nicht ausgehen wird. Bislang habe ich allerding noch keine Predigt zum Thema Jahreslosung gelesen oder gehört.

Frieden hat für mich sehr viel mit dem Friede-Fürsten Jesus Christus zu tun, der unser Friede ist und uns seinen Frieden zusagt. Wobei dieser Friede
zuallererst in unserem Herzen einkehren muss, weil er erst dann nach Außen
wirksam und spürbar wird. Und darum können wir nur beten.

Wir kommen jetzt von Weihnachten her, und da habe ich mich damit befasst, wie ich die Frage eines Außenstehenden, für was und zu was es gut war, dass Jesus Christus überhaupt zu uns gekommen ist, beantworten kann.

In den meisten Predigten, die zum Weihnachtsfest gehalten werden, steht
zumeist der soziale Aspekt im Vordergrund. Es geht um Liebe, Nächstenliebe,
friedliches Mitenander, Versöhnung und was so alles auf dieser Linie liegt.

Das ist alles nicht falsch, zumal uns Jesus Christus durch sein Tun und sein uns überliefertes Wort, deutlich gemacht hat, auf was es bei Gott ankommt.
Und das ist schon sehr viel. Gar nicht zu reden, von dem unfassbaren Wunder, dass der unbegreifliche und unerforschliche Gott in Gestalt seines Sohnes zu uns gekommen ist und damit einer von uns wurde.

Bei alledem fehlt aber das eigentlich Entscheidende, was in den alten Gesanbuchliedern noch anklingt, wenn es zum Beispiel heißt, “Christ ist
erschienen uns zu versühnen” oder “Christ der Retter ist da”.

Versühnen mit wem und retten vor was?

Das sind eigentlich die ganz zentralen Aussagen, um was es an Weihnachten
in erster Linie geht!

Der von Gott abgefallene Mensch, der ohne Rettung dem ewigen Tod verfallen
ist, erlangt durch Jesu Opfertod Vergebung aller seiner Sünden und wird
durch Jesu Auferstehung des Ewigen Lebens teilhaftig. Und dazu war
Weihnachten notwendig. Das muss allerdings zuvor im Glauben angenommen werden.

Die Wunder die Jesus tat, sind ein Hinweis auf Gottes Neuschöpfung, wo es
weder Leid, Not noch Tod gibt. Diese Gewissheit soll uns stärken allezeit den
Frieden zu suchen, oder besser, nach ihm zu streben und ihm nachzujagen.

Jörgen Bauer