Und kein Bewohner wird sagen: »Ich bin schwach«; denn das Volk, das darin wohnt, wird Vergebung der Sünde haben.

Jesaja 33, Vers 24

Was hat Sünde mit Schwäche zu tun?

Ist es nicht umgekehrt richtig? Sind nicht gerade die schwach, die sich nichts trauen, weil sie alles, was Laune macht, als “Sünde” ansehen und deshalb auch geistige Krücken”, wie die des Glaubens an einen Gott brauchen, der ihnen dann sagt, was sie dürfen und was nicht?

Eine starke, selbstbewusste Personlichkeit jedenfalls, braucht solche “religiösen Hilfskonstruktionen” nicht!

Das ist die Sichweise der Welt, die zwar von vielen geglaubt, aber dadurch nicht richtiger wird, weil tatsächlich das genaue Gegenteil zutrifft. Auch hier
gilt, dass die göttliche und damit eigentliche Wirklichkeit, unserem menschlichen Verständnis von Wirklichkeit diametral entgegengesetzt ist.

Nach biblischem Zeugnis ist die Sünde, wie sie im menschlichen Eigenwillen
zum Ausdruck kommt, die eigentliche Ursache für Tod und Vergänglichkeit.
Es hatte seinen Grund, dass Jesus seine Krankenheilungen oftmals mit der Vergebung der Sünden verband. Erst musste die Seele heilwerden, dann erst der Leib.

Alles Elend der Welt hat, sieht man einmal von Naturkatastrophen und sonstigen von Menschen nicht beeinflussbaren Ereignissen ab, seine
Ursachen im menschlichen Verhalten, wodurch selbst die “unabwendbaren”
(natürlichen) Ereignisse noch verschlimmert werden.

Das ist eine unbestreitbare Tatsache!

Der angeblich von Natur aus so gute Mensch, richtet jede Menge von Schaden und Jammer an. Es ist eine beliebte Ausrede, auf die “Umstände” zu verweisen, die das “natürliche Gutsein” angeblich verhindert haben.

“Er ist doch im Grunde ein guter Mensch, wenn nicht die Umstände….” heißt
es dann. Aber wer macht denn die “Umstände”? Sind das nicht auch wieder
Menschen? Genau das ist der große Selbstbetrug und die große Illusion,
wegen derer alle Weltverbesserungskonferenzen und – theorien immer leer
laufen müssen.

Sünde macht in der Tat blind und dumm!

Und macht Sünde auch schwach?

Aber warum das?

Ganz einfach: Weil durch die Sünde ein Abwärtsspirale entsteht. Wer sich einmal auf die Sünde einlässt, wobei das keine, als besonders schlimm angesehenen Dinge sein müssen, macht die Erfahrung, dass dies zu einer
Belastung führt, die sich, wenn sie zur Gewohnheit werden, mit der Zeit ganz erheblich steigert, was Kräfte bindet.

Wer z.B. ständig zu kleinen “Notlügen” Zuflucht nimmt, muss, wenn er sein
Gesicht wahren will, ständig mit neuen Lügen die alten “überdecken”, wobei er aufpassen muss, dass er dabei nicht die Übersicht verliert. Bricht das Lügengebäude irgendwann zusammen, steht er als eine wenig vertrauenswürdige Person da.

So gibt es ganze Lebenslügen, die belasten, weil man ständig Angst vor
Entdeckung haben muss und deshalb gespaltenen Sinnes ist. Man kann die Sünde auch tun. Es geht dabei nicht nur um falsche Aussagen.

Nicht zuletzt trennen große und kleine Lügen auch von Gott. Gott hasst die Lüge. Auch ein Leben ohne Gott ist letztlich eine einzige große Lüge!

Und mancher muss sich dann nicht wundern wenn er antriebslos, depressiv oder süchtig wird.

Deshalb ist es unabdingbar umzukehren und sich vergeben zu lassen. Weil die Vergebung alle Sünde hinwegnimmt und den tödlichen Schaden heilt, ist es, mit Gottes Hilfe, möglich, immer wieder neu anzufangen.

Jörgen Bauer