Falschheit und Lüge lass ferne von mir sein; Armut und Reichtum gib mir
nicht; lass mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden
hast. Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen uns sagen:
Wer ist der Herr? Oder wenn ich zu arm würde, könnte ich stehlen und mich
an dem Namen meines Gottes vergreifen.

Sprüche 30, Verse 8 und 9

Agur, der Schreiber dieser Verse, war demütig, nicht von sich eingenommen:
„Ja, ich bin unvernünftiger als irgendeiner, und Menschenverstand habe ich nicht. Und Weisheit habe ich nicht gelernt, dass ich Erkenntnis des Heiligen besäße“ (Spr 30,2.3).

Einzige Quelle seiner Weisheit, war das Reden Gottes.

Und das Gottes Wort ist bis auf den heutigen Tag eine Quelle der Weisheit und der Erkenntnis, aus der jeder schöpfen kann, der sich darauf einlässt.
Jedem, der das tut, erschließt sich das Wort Gottes, auf die für ihn versteh-
und begreifbare Weise.

In den heutigen Versen geht es um die Zufriedenheit, die sich aus der
Genügsamkeit ergibt. Der Schreiber erkennt die Verführungen, die sowohl
vom Reichtum, als auch von der Armut ausgehen und plädiert deshalb für
ein bekömmliches Mittelmaß.

Wobei der Begriff “Mittelmaß” oft mit “mittelmäßig” und damit als verbesserungswürdig, und damit als nicht erstrebenswert, assoziiert wird.
Aber können wir, wenn wir unsere persönlichen Verhältnisse betrachten,
nicht sehr zufrieden und sehr dankbar sein, wenn es uns bis zum Mittelmaß
der Mittelschicht gereicht hat und immer noch reicht?

Und was sagt uns Jesus:

Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden
wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die
Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so
wird euch das alles zufallen. (Matthäus 6, 31-33).

In den Worten Jesu erschließt sich uns, so wie damals dem Agur, die
Weisheit Gottes. Und wer sich darauf einlässt erfährt, dass es sich auch
so verhält.

Jörgen Bauer