So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, dass ihr nicht mehr leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes. Ihr Verstand ist verfinstert und sie sind entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstockung ihres Herzens. Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um allerlei unreine Dinge zu treiben in Habgier. Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt;

Epheser 4, Verse 17 bis 20

Wenn man die Zeitung zur Hand nimmt, ist nicht nur die Fülle von Ignoranz, Unfähigkeit und Dilletantismus “beeindruckend”, sondern es sind auch die “Probleme” welche die Menschen bewegen, die oftmals von bodenloser Dummheit und geistigem Kleingärtnertum zeugen.

Aber ich will mich nicht überheben, sondern mich selbst fragen, wo ich mich
möglicherweise gerade genau so verhalte, dass man es nur noch als “bodenlos dumm” und “kleinkariert” bezeichnen kann.

Denn so sind wir Menschen, und es hat auch seine guten Seiten, wenn Fehlverhalten offengelegt wird, zumal man daraus auch lernen kann. Im Übrigen ist es überhaupt nicht schlimm, dumm zu sein. Schlimm ist nur, es nicht zu wissen. Und hier möge Gott jedem von uns Weisheit und Erkenntnis schenken.

In jungen Jahren konnte ich damit nicht so richtig umgehen. Ich hatte den
Eindruck, dass die ganze Welt ein einziges Narrenhaus ist, auf das man entweder nur mit Spott und Zynismus oder aber nur mit Hoffnungslosigkeit und einer depressiven Grundstimmung reagieren kann.

Erst der Glaube und das Wort Gottes haben mir hier wieder zu einer klaren
Sicht verholfen, die mich, trotz aller Verkehrheiten und Unzulänglichkeiten,
die das Wesen der Welt ausmachen, und wovon wir allesamt nicht ausgenommen sind, wieder froh und zuversichtlich werden ließ.

Es war, ist und bleibt genau so, wie es Paulus im Brief an die Epheser schreibt: Der Gottlose hat einen verfinsterten Verstand, er bindet sich an das Nichtige, ist unwissend, verstockt und abgestumpft. Seinen “Ausgleich” findet er in der Befriedigung seiner diversen Gelüste, die ebenso auf das Nichtige
ausgerichtet sind.

Und was für den Gottlosen gilt, gilt umso mehr für eine gottlose Welt, die
Gott losgeworden ist und damit immer dunkler und finsterer wird.

Für den Christen heißt das aber nicht, sich in überheblicher Weise über die
Gottlosen zu stellen und sich als etwas “Besseres” zu dünken. Denn wir haben Christus auch in diesem Punkt gerade so nicht kennengelernt, zumal uns
das Wort Gottes vor jeder Form der Überheblickeit ausdrücklich warnt.

Jesus hatte nicht nur nicht die Eigenschaften des verfinsterten gottfernen Menschen, sondern er kam gerade wegen der verfinsterten und gottfernen Menschen. Ihm ging es nicht ums Richten, sondern ums Retten.

Und darum muss es uns auch als Christen gehen. Deshalb sind wir nach Jesu Worten Salz und Licht der Welt. Wir sind es und müssen es nicht erst werden, sofern wir nicht nur dem Namen nach Christen sind.

Das Salz konserviert und verhindert Fäulnis und das Licht macht hell.

Wir können die Welt zwar nicht verbessern – aber wir können zu Lichtern und Orientierungspunkten in der Finsternis werden. Und das ist schon sehr viel.

Und was uns dabei aufrecht hält, ist die Verheißung Gottes, dass diese gottferne Welt nicht das Letzte ist, sondern dass wir bereits Licht am Ende des Tunnel, die Neuschöpfung Gottes, sehen, auf die wir hinleben und hinarbeiten. Und das lohnt den Einsatz.

Jörgen Bauer