HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.
Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr begreift es nicht.

Psalm 92, Verse 6 und 7

(ich)… sinne über alle deine Werke und denke deinen Taten nach.

Psalm 77, Vers 13

Wir haben einen Hund, einen Dackel. Wie alle Hunde frisst er solange nichts aus seinem Futternapf, wie er weiß dass es auf dem Tisch noch etwas Besseres gibt. Ein Hund hat hierfür einen sicheren Instinkt.

Und so ein Dackel findet schnell heraus, wo die Schwachstellen sind, will heißen, wer seinem flehentlichen Dackelblick am wenigsten standhalten kann. Und da hat er schnell herausgefunden, dass dies das Herrchen ist, was er ausgiebig zu nutzen weiß.

Immer dann, wenn ich so in die treuen Augen meines Dackels blicke und ihm dabei ein (nur ganz kleines) Stück Wurst reiche, muss ich gleichzeitig an den Kosmos denken. Aber was hat ein Dackel und sein Appetit auf Wurst, mit dem Kosmos zu tun? Eigentlich gar nichts. Oder doch?

Der Kosmos ist unvorstellbar groß und letztlich unerforschlich. Die Dinge laufen nach Regeln ab, deren Sinn wir, ebensowenig wie das, dem gesamten Kosmos zugrunde liegende Konzept, überhaupt nie verstehen werden.

Und der Dackel? Das ist ein lebendiges Wesen. Aber was ist Leben? Wie passt das zusammen, dass es im gleichen Kosmos, praktisch nebeneinander,
Sternensysteme und Dackel gibt und dass die Natur beides hervorgebracht hat? Bereits unser Dackel ist für mich ein ständiger Beweis für die Existenz
Gottes.

Der Hund zeigt ein zielgerichtetes Verhalten und hat zweifellos auch ein Bewusstsein. Wobei von materialistisch orientierten Wissenschaftlern immer wieder versucht wird, Leben und Bewusstsein als “Systemeigenschaften” zu deuten.

Das sind Eigenschaften, die sich ab einer bestimmten Komplexität “von selbst”
einstellen, etwa so, wie elektrischer Strom “plötzlich da ist”, wenn bestimmte Komponenten, so wie in einem Generator, zusammenwirken. Leben und Bewusstsein hätten damit materielle Ursachen, wären gewissermaßen Eigenschaften der Materie. Aber wäre damit alles erklärt?

Wäre die Materie dann auch etwas “Geistiges”? Manche glauben, dass es möglich wäre, Computer mit Bewusstsein zu bauen. Materie ist aber nichts
“Geistiges”, sondern Blech bleibt immer Blech und Draht immer Draht, egal mit welchen Verrenkungen man es auch zusammenbaut. Das gilt auch für die
“Künstliche Intelligenz”, mit der man es jetzt hat.

Was in dem Dackel wirklich vorgeht bleibt letzlich unerforschlich, ebenso wie der Kosmos. Ich denke, dass Leben und Bewusstsein immateriell sind und ein
Hinweis darauf sind, dass hinter dem Kosmos eine gewaltige geistige Kraft, eben ein Schöpfer, steht.

Der Physiker und Nobelpreisträge Max Planck, hatte kein Problem damit,
an Gott zu glauben. Nach seinen Worten ist im Kosmos eine ungeheure
Intelligenz am Wirken, die unser Begreifen unendlich übersteigt.

Und so können wir nur beobachten, messen und wägen und mehr oder weniger plausible und brauchbare Theorien, sowohl für Sternensysteme als auch für Lebewesen zu entwickeln, die aber nie die eigentliche Wirklichkeit sind. Das wahre Wesen der Dinge bleibt verborgen.

Darüber kann man ins Nachdenken kommen, wobei es möglich ist, eine sinnvolle Ordnung zu erkennen, wo alles irgendwie zusammenpasst und aufeinander abgestimmt ist. Aber hier fängt bereits der Glaube an. Wer nicht glaubt, sieht hierin lediglich “Zufälle”.

Ein Törichter und ein Narr ist tatsächlich der, der das Mess- Wäg- und Beobachtbare für die eigentliche, aus Zufällen bestehende Wirklichkeit hält und alles das, was außerhalb dieser Kategorien liegt und nicht unmittelbar beobachtet werden kann, als nicht existent ansieht, und solche Leute soll es ja geben.

Wir verfügen alle über einen PC. Die Funktionsweise eines PC kann man erklären. Ein Ingenieur oder Techniker kann das besonders gut und perfekt. Aber ist das Erklärbare, auch hier, schon alles? Ich denke nicht. Ein Fachmann kann die Theorien erklären, nach denen das alles funktioniert, und wer diese perfekt beherrscht kann einen funktionsfähigen PC bauen.

Für mich bleibt es aber trotzdem ein Wunder, dass eine Mail oder ein Bild zunächst einmal in elektrische Impulse zerlegt wird, diese durch Leitungen laufen oder als Funksignale gesendet werden, wobei sie geordnet beim Empfänger ankommen, wo sie wieder zur ursprünglichen Nachricht zusammengesetzt werden.

Was genau geht denn in den Elementarteilchen vor? Was sind eine Ladung,
ein Elektron, ein Impuls ganz konkret? Warum ist die Materie, warum sind die Elementarteilchen, von Anbeginn der Schöpfung an, so aufgebaut, dass auch der Bau von Computern, anderen technischen Geräten und sonstigen
Produkten möglich ist? Und warum sind es immer die gleichen Teilchen, die
einmal einen Stern strahlen und einmal einen Computer funktionieren lassen? Wir wissen es nicht.

Und deshalb finden sich beim Nachdenken über scheinbar selbstverständliche
Dinge, immer Gründe um zum Lob und zur Anbetung Gottes, als dem
Schöpfer aller Dinge, zu gelangen, der alles in wunderbaren Ordnungen und
mit unergründlicher Weisheit zusammengefügt hat, wo das Kleinste mit dem
Größten zusammenhängt und der sich dazu in seinem Wort und in Jesus Christus offenbart ist.

Und ich bitte Gott, dass Er mir die Sinne dafür offenhält, damit ich aus seinen
Werken, auf seine Gegenwart schließen kann, um dadurch gefestigt, getröstet und gewiss zu werden.

Jörgen Bauer