Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus.

Kolosser 2, Vers 8

In einer christlichen Publikation las ich vor einiger Zeit, dass sich ein weltweit angesehener Wissenschaftler verständnisvoll in Sachen Pädophilie geäußert hat, einer Thematik, durch die in der Vergangenheit verschieden Einrichtungen
und Institutionen, auch Kirchen und christliche Einrichtungen ins Gerede gekommen sind.

Nach Auffassung des Wissenschaftlers könne der “Kinderfreund” nichts für seine Neigung, und er könne auch nur auf die pädophile Weise zur Erfüllung kommen. Verhinderungstherapien würden somit nichts bewirken.

In der gleichen Weise wurde seinerzeit auch in Sachen Homosexualität argumentiert. Im Gegensatz zu dieser wird Pädophilie mit sexuellem Missbrauch in Verbindung gebracht, die bei den Opfern zu einem Leidensdruck
und unter Umständen zu lebenslangen Belastungen führen.

Es ist zweifellos richtig, dass der Kampf gegen die Schwächen des eigenen
Lebens nichts bringt, sondern die Dinge eher noch verschlimmert. Sich gegen eine ungute Neigung zu wehren, beseitigt diese nämlich nicht, sondern lässt
die eigenen Mängel um so stärker deutlich und damit noch belastender werden.

Auch einer Versuchung entgeht man nicht dadurch, dass man gegen sie ankämpft, sondern dass man innerlich wächst und reift und dadurch zu einer neuen Sicht der Dinge gelangt, wodurch etwas, was bislang zur Versuchung wurde, seinen Reiz verliert.

Mit dem Pädophilen, der auf einer pubertären Stufe der Sexualität stehen
geblieben ist, dürfte es ganz ähnlich sein. Bei ihm geht es darum, auch in sexueller Hinsicht erwachsen zu werden.

Der kluge Professor, der sich hier verständnisssinnig äußerte, konnte pädophiles Tun zwar keinesfalls tolerieren, meinte aber, dass in einer liberalen
Gesellschaft auch ein Pädophiler offen zu seiner Neigung stehen könne, zumal
wenn er in schmerzhafter Weise auf das verzichten müsse, was ihm am liebsten ist.

Ich glaube allerdings nicht, dass dies zu einer milderen Beurteilung der Missbrauchsfälle führt, denn die Möglichkeit, insbesondere der Kirche etwas anzuhängen, wird man sich, in diesem Fall, auch durch einen noch so gelehrten Professor, nicht nehmen lassen.

Auch wenn das, was der gelehrte Mann hier von sich gegeben hat, in relativer
Weise “richtig” ist, muss es im Licht des göttlichen Wortes, doch als eine
menschengemachte Lehre und damit als “leerer Trug” durchschaut werden.

Folgt man dieser Art der “Argumentation” des besagten Professors, gilt das
Gesagte auch für einen Vergewaltiger. Auch dieser hat, so gesehen, einen
“Leidensdruck”, der sich erst löst, wenn er wieder eine Frau überfallen und
vergewaltigt hat. Und warum sollte er in einer “liberalen Gesellschaft” nicht auch zu seinen Neigungen stehen dürfen? Gleiches gilt dann natürlich auch für einen Lustmörder.

Es muss unterschieden werden, neben dem Eingeständnis und dem Bekenntnis, eine ungute Neigung zu haben und der Billigung derselben.

Und hier dürfen wir uns nicht betrügen lassen. Es gilt auch hier, sich unbeirrt am Wort Gottes und an Jesus Christus zu orientieren. Das gilt auch für den
Pädophilen, der durch Jesus Christus ebenfalls heil gemacht werden kann.

Jörgen Bauer