Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«

Matthäus 4, Verse 3 und 4

Das Neue Testament bezeugt uns, dass Jesus ebenso vom Teufel versucht wurde, wie auch wir versucht werden. Jesus sollte uns damit zum Einen in allem gleich zu werden und zum Anderen Mitgefühl für unsere Lage bekommen.

Ebenso wie die ersten Menschen wurde auch Jesus versucht, wenn auch
viel massiver, und Jesus hielt, im Gegensatz zum Ersten Adam, stand.

An der ersten Versuchung Jesu – es waren insgesamt drei -soll gezeigt werden, wie Versuchungen bis heute ablaufen.

Jesus befand sich, nach 40 Tage Fastens in der Wüste, in einem physisch und psychisch geschwächten und damit anfälligen Zustand. Er bedurfte dringend der Nahrung. Das macht sich der Versucher zunutze.

Was der Versucher hier vorschlägt ist durchaus “vernünftig”. Warum sollte
Jesus, in seiner notvollen Lage, eigentlich keinen Gebrauch von den ihm gegebenen Möglichkeiten machen? Wäre das nicht sein gutes Recht?

Der Teufel fängt es dann, wie damals bei Eva, ganz raffiniert an. Er sagt jetzt nicht “sollte Gott gesagt haben…”, sondern im gleichen Tenor: “Bist du (wirklich) Gottes Sohn, dann…” Er beginnt also damit Zweifel zu wecken.

Bei uns kann sich das heute so anhören: “Wenn du wirklich Christ bist, dann
müsste es dir doch die christliche Freiheit ermöglichen, dieses oder jenes zu
tun bzw. dich auf dieses oder jenes einzulassen, denn es steht geschrieben, zur Freiheit hat euch Christus befreit”.

Eine besondere satanische “Spezialität” ist das Zitieren von Bibelsprüchen, die
verkürzt und sinnentstellt, als Halbwahrheit, wiedergegeben werden.

Im angeführten Beispiel lautet der vollständige Vers: “Zur Freiheit hat euch
Christus befreit, werdet nicht wieder zu Knechten”. Zu denen werden wir
aber, wenn wir uns auf Satans Angebote einlassen.

Denn das was Satan vorschlägt, ist immer etwas, was Gottes Willen zuwiderläuft und uns damit neuerlich in Sündenbindungen bringt.

Ein satanischer Köder ist auch die Frage: “Ist dein Glaube so schwach, dass du dir dies und das nicht zutraust?” Auch das kann mit einem “passenden Bibelspruch gewürzt” werden. Wie zum Beispiel: “Alles ist mir erlaubt”.
Wobei “…aber nicht alles dient zum Guten”, unterschlagen wird.

Es geht dabei immer um Versuchungen, denen man leicht erliegen kann.
Das ist das Prinzip der Falle, dass sie etwas Verlockendes enthält und dann unversehens zuschnappt.

Die Taktik ist dabei die, etwas mit scheinbar vernünftigen Argumenten in
Frage zu stellen, um danach die satanische Empfehlung zu geben

Jesus tut das einzig Richtige, das auch wir tun sollten: Er lässt sich, anders als seinerzeit Eva, auf keine Diskussion ein, sondern kontert mit einem Bibelwort. Wir erkennen daran, dass sich Jesus voll und ganz auf die biblischen Aussagen verlassen und diese als unfehlbar gültiges Wort Gottes
verstanden hat.

Jesus geht es darum, sich ganz allein von Gott leiten und sich allein und ausschließlich von IHM zeigen zu lassen, was jeweils zu tun ist, ohne eigenmächtig in den Willen Gottes einzugreifen oder Gott zu etwas zwingen zu wollen.

Daran sollten auch wir uns halten.

Jörgen Bauer