Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; du bringst um alle, die dir die Treue brechen. Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott, den HERRN, daß ich verkündige all dein Tun.

Psalm 73 Verse 23.24.27 und 28

Der Psalm 73 hat es mir, seit ich ihn das erste Mal gelesen habe, sehr angetan.
Dies deshalb, weil seine Aussagen so zeitlos aktuell sind, und ich empfehle diesen Psalm einmal zu lesen.

Der Schreiber des Psalms schildert darin seine Glaubenszweifel und
Anfechtungen, in die er kam, als er sah, wie gut es den Gottlosen, im Gegensatz zu ihm, der sich zu Gott und seinen Geboten hielt, ging.

Und das ist etwas, was man bis heute beobachten kann. Wer rücksichts- und gewissenlos nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, bei allen fragwürdigen Touren, die Vorteile versprechen, mitmacht, kommt zu was, sofern er klug
und raffiniert genug ist, um dabei nicht aufzufallen.

Wer gradlinig und ehrlich ist, scheint dahingegen der Dumme zu sein, der
ausgenutzt und abgezockt wird.

Dem Psalmschreiber stellt sich deshalb die Frage, ob es nicht besser wäre, wenn er das Lager wechseln und sich den “Cleveren” anschließen würde.

Um ein Haar wäre er umgekippt, wenn er nicht vorher in das Heiligtum Gottes
gegangen wäre, um dort auf das Ende der “Cleveren” und “Gewinnmaximierer”
zu blicken.

Und da wurde ihm deutlich, dass diese auf einem schlüpfrigen Grund stehen, plötzlich zunichte werden und ein Ende mit Schrecken nehmen. Sie vergehen, wie ein Traum und nichts bleibt.

Da merkte der Psalmschreiber was für ein Narr er war, und er bekennt sich
neuerlich zu seinem Glauben und stellt fest, dass Gott zu haben, immer
und unter allen Umständen, das bessere Teil ist, und das selbst dann noch, wenn es ihm “dreckig” gehen sollte.

Das sollten auch wir so sehen. Entscheidend ist immer das Ergebnis, in unserem Fall das Ziel des Lebens. Es ist wie bei einer Bergbesteigung:
Verfolgen wir zielstrebig den Weg zum Gipfel oder verlieren wir uns in
einladenden Seitentälern und kommen so nie oben an?

Das sollten wir bedenken, wenn wir in Anfechtung und Versuchung geraten und von Gottes Geboten und Ordnungen abweichen wollen.

Jörgen Bauer