Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher
wurden aufgetan. Und ein anderes Buch wurde aufgetan, welches ist das
Buch des Lebens, Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den
Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken.
Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens,
der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.

Offenbarung 20, Verse 12 und 15

Am 13. Februar wird regelmäßig der Zerstörung Dresdens gedacht, die jetzt
74 Jahre zurückliegt, und da prallen, fast schon gewohnheitsmäßig,
gegensätzliche Meinungen aufeinander, auf die ich aber nicht eingehen werde.

Für Christen gilt, dass sie nach vorne blicken, dabei weder an Rache noch
an Vergeltung oder Aufrechnung denken, sondern auf Vergebung und Verständigung ausgerichtet sind. Weil Christen aber auch der Wahrheit verpflichtet sind, dürfen sie, ohne Anklagen oder Vorwürfe zu erheben,
Fakten benennen ohne dabei vorgegebenen Sichtweisen oder Schönrechnereien verpflichtet zu sein.

Mir kommt es aber auf etwas anderes an:

Es heißt, dass das Internet nichts vergisst. Was hier einmal eingegeben wurde, bleibt angeblich “für immer” erhalten. Das Internet ist eine menschliche
Erfindung, wobei ich aber glaube, dass hier ein universelles Prinzip, das
keine menschliche Schöpfung ist, erkennbar wird.

Ich glaube nämlich, dass absolut nichts, von dem was jemals geschehen ist,
geschieht und noch geschehen wird und nichts von dem was getan, gesagt
oder gedacht wurde, in einem Abgrund des Vergessens, für immer
verschwindet, so, als wenn es nie gewesen wäre.

Esoteriker sprechen hier von einem “kosmischen Bewusstein”, von dem ich
aber nichts halte, weil sich das Wort Gottes dieser Thematik, wenn auch mit
anderen Worten, annimmt, und das nicht nur in der Offenbarung. Immer
wieder dringt durch, dass Gott, über Raum und Zeit stehend, allwissend ist,
Ihm nichts verborgen bleibt und Er auch noch nach langer Zeit, auf vergangene Ereignisse zurückkommt. Und das nicht nur bezüglich göttlichen Gerichts, sondern auch bezüglich seiner Verheißungen und Zusagen.

Im Jüngsten Gericht wird alles nochmals aufgerollt werden. Und das betrifft
nicht nur den 13. Februar 1945. Alles jemals geschehene und noch geschehende Unrecht wird zur Sprache kommen und die Täter gerichtet.
Keiner kann dem entgehen, auch nicht wenn er der menschlichen Gerichtsbarkeit entkommen ist.

Das ist einmal tröstlich, aber auch schrecklich, weil wir selbst davon nicht
ausgenommen sind. Nur wer im Buch des Lebens steht, geht straffrei aus.
Das sind diejenigen, die zu Lebzeiten reinen Tisch gemacht haben, in dem
sie ihre Sünden bekannten, umkehrten und sich ihre Sünden vergeben ließen,
die dann tatsächlich ausgelöscht sind. Für sie gilt, dass sie durch Christus zu neuen Kreaturen, zu Neuschöpfungen Gottes wurden, über die der Tod keine Macht mehr hat.

Deshalb gilt es zu Christus umzukehren und dabei zu bleiben.

Jörgen Bauer