Du sollst nicht stehlen.

2. Mose 20, Vers 15

Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Der Versuch ist strafbar.

So ist stehlen und Diebstahl in § 242 StGB definiert. Wobei keine Wertgrenze
angegeben sind. Es gibt demnach keine Bagatellgrenze bis zu der Diebereien straflos blieben.

Aber auch so weiß jeder was “Klauen” ist und dass man sowas nicht tut.

Und jetzt die Frage:

“Schon mal was geklaut?”

Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich habe schon mal das eine oder andere “organisiert”, wie man das Klauen auch verharmlosend umschreiben kann.

Und wer ehrlich ist, wird zugeben müssen, dass er sich auch schon Mal, die eine oder andere “Kleinigkeit” angeeignet hat. Keine großen Sachen, keine Ladendiebstähle, nichts was vermisst worden wäre, nichts wodurch jemandem ein Schaden entstanden wäre – aber in Ordnung war es trotzdem nicht.
Was hätte eigentlich daran gehindert, den rechtmäßigen Eigentümer vorher zu fragen, der sicher nichts dagegen gehabt hätte?

Neben solchen trotzdem “unrechtmäßigen Aneignungen” gibt es auch
subtilere Formen des Diebstahls. Dazu gehört zum Beispiel “die Nutzung
betrieblicher Einrichtungen für persönliche Zwecke”, wie Telefon, Kopiergerät,
Computer, Dienstfahrzeuge u.ä. Auch das Erledigen privater Angelegenheiten während der Arbeitszeit fällt darunter.

Wenn diese Dinge im Rahmen bleiben, werden sie allerdings oftmals stillschweigend oder über betriebliche Absprachen geduldet, schon deshalb weil sich vieles nicht eindeutig trennen lässt.

Der Diebstahl von Zeit – nicht nur von bezahlter Arbeitszeit – ist ein spezielles
Problem. Die Zeit, die unwiederbringlich abläuft, ist etwas Wertvolles. Und da
denke ich z.B. an Menschen, die wie ein Wasserfall auf den anderen einreden, nicht merken wann es genug ist, nicht zu bremsen sind und dem anderen damit die Zeit stehlen.

Der gleiche Fall liegt auch vor, wenn jemand ständig andere für Dinge in
Beschlag nimmt oder aus Bequemlichkeit etwas “aufs Auge drückt”, was er ohne Weiteres auch selbst erledigen könnte.

Und selbstverständlich sind auch Tricksereien und Mogeleien, mit denen man
sich zu Lasten anderer einen Vorteil verschafft, Dieberein.

Und weil Tricksten und Täuschen zu einer Art Volkssport geworden ist, der
immer weitere Kreise zieht, so dass es schwerfällt überhaupt noch einer Aussage zu glauben, sollten wir als Christen erkennbar anders und in allen Dingen – nicht nur in Sachen fremden Eigentums – wahrhaftig sein, um damit ein Zeugnis für die Welt zu sein. Gott hasst die Lüge.

Jörgen Bauer