Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was der Tag bringt.

Sprüche 27, Vers 1

Ein Kollege, der schon vor vielen Jahren gestorben ist, litt an einer Krankheit,
die zwar keine nennenswerten Beschwerden verursachte, bei der aber absehbar war, dass sie sein Leben ganz erheblich verkürzen würde.

Der Kollege sagte, dass er sich über jeden Tag freue, den er erlebe und er sich
an vielen Dingen erfreuen könne, die ihm früher gar nie aufgefallen sind.

Es ist schön, wenn man die Dinge so sehen kann – aber muss man dazu erst lebensbedrohlich erkranken? Ich denke nicht!

Seit langem danken wir Gott an jedem neuen Morgen dafür, dass wir diesen
heutigen Tag noch erleben dürfen, weil dies nämlich alles andere als selbstverständlich ist. Denn wenn es dumm läuft, kann Mitte nächster Woche
schon meine Beerdigung gewesen sein.

Und wie viele Pläne, Vorhaben und Sorgen könnten sich da von “selbst
erledigen” und als überflüssig erweisen.

Das Wort Gottes weist uns nicht umsonst immer wieder auf unsere Vergänglichkeit und darauf hin, dass wir mit unvorhergesehenen “Überraschungen” rechnen müssen. Wir wissen in der
Tat nicht was der nächste Tag, ja was die nächste Stunde bringt.

Dabei geht es in erster Linie darum, dass wir die uns geschenkte Zeit, die immer Gnadenzeit ist, nutzen und dabei auf “Überraschungen” gefasst sind.

Das soll jetzt aber kein Grund für trübsinnige Gedanken sein. Ganz im
Gegenteil! Wir sollen uns an jedem Tag, den uns Gott schenkt, erfreuen
und das Beste daraus machen. Entscheidend ist immer, das Jetzt und Hier.
Denn jetzt, in diesem Augenblick, gilt es zu handeln!

Viele Menschen leben entweder ständig in der Vergangenheit oder ständig in der Zukunft: Entweder sinnen sie über verpasste Gelegenheiten nach oder
sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft.

Das sollte nicht die Haltung eines Christen sein. Vergangenes lässt sich nicht
ändern und die Zukunft ist immer ungewiss und lässt sich nur sehr begrenzt
beeinflussen. Darauf weist uns Jesus hin, in dem Er uns sagt, dass wir uns nicht sorgen, sondern Gott für uns sorgen lassen sollen.

Wenn der Heilige Geist unseren Glauben so stärkt, dass wir in allen Dingen fest auf Gott vertrauen können, dann gewinnen wir ein großes Stück
Freiheit, die uns froh und fröhlich macht und uns das Leben genießen lässt.

Auch der Gedanke, dass Mitte nächster Woche schon meine Beerdigung
gewesen sein könnte, verliert dann an Schrecken, weil ich gewiss bin, dass dies nicht das Ende, sondern die Heimkehr zu unserem Herrn ist, denn das
ewige Leben, über das der biologische Tod keine Macht mehr hat, beginnt bereits in dieser Welt und wird nach dem Sterben in anderer Form fortgesetzt, wenn wir in Christus sind und dadurch zu neuen Kreaturen wurden.

Daran, dass wir es als Christen besser haben, sollten wir auch heute denken und den Tag fröhlich beginnen.

Jörgen Bauer