So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

1. Timotheus 2, Verse 1 bis 4

Vor einiger Zeit wurde gegen einen Bürger unserer Region ermittelt, weil er
vor seinem Haus eine Schwarz-rot-goldene Fahne gehisst hatte, in dessen Mitte eine halb geschälte Banane prangte, was unter den Nachbarn zu großer Heiterkeit führte.

Der “Beschuldigte” gab freimütig zu, dass er unser Land für eine Bananenrepublik halte. Die Staatsanwaltschaft wandt sich hier mit juristischer
Spitzfindigkeit heraus, indem sie erklärte dass eine Verächtlichmachung
staatlicher Symbole erst dann vorliege, wenn eine bundesdeutsche Flagge in einem Misthaufen gehisst würde, und das sei hier nicht der Fall gewesen.

Wobei sich mittlerweile die Frage stellen könnte, inwieweit die Europafahne
ebenfalls eine Banane verdient hätte.

Auch wenn es hierzulande vieles gibt, was an eine Bananenrepublik erinnert und vieles geschieht, was den Zorn Gottes herausfordern muss, danke ich
Gott trotzdem regelmäßig dafür, dass wir einen Staat haben, der uns, bei allen Unzulänglichkeiten, ein ruhiges, sicheres und stilles Leben ermöglicht.

Der Staat ist – bei allen menschlichen Mängeln – Gottes gute Ordnung uns
zugut (Römer 13), und nachdem der Staat aus Menschen und damit Sündern besteht, können auch die Verantwortlichen in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens keine vollkommenen Menschen sein.

Weil das so ist, hilft alles Klagen, Jammern, Schimpfen und Randalieren nichts.

Das Wort Gottes fordert uns auch hier dazu auf, mit geistlichen Mitteln zu kämpfen. Das geschieht durch Bitte, Gebet und Fürbitte, wo wir darum bitten, dass Gott die Verantworlichen mit einem besonders hohen Maß und Weisheit und Verstand ausrüstet, damit sie nach Gott, seinen Geboten und Lebensordnungen fragen und danach handeln.

Dabei sollten wir Gott auch um Vergebung für unser Volk und Land und darum bitten, dass Er mit Gericht zurückhält und uns nicht in den Abgrund dahingibt.

So gut und wirkungsvoll das Gebet im “stillen Kämmerlein” auch ist: Es sollte nicht schon alles sein. Wir sollten Gott auch darum bitten, dass Er uns selbst mit Verstand und Weisheit ausrüstet, damit wir in der Welt unserer Salz- und Lichtfunktion nachkommen können.

Christen sollen dabei nicht “mosern”, schimpfen und meckern, sondern freundlich gelassen – aber trotzdem klar und bestimmt – die Dinge beim Namen nennen, und das auch öffentlich.

Wenn Christen da, wo es nötig und angebracht ist, den Mund auftun und Sünde beim Namen nennen, kann Gott um derer Willen, die auf seiner Seite stehen, mit Gericht zurückhalten.

Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten (Galater 6,7).

Diese Aussage sollten wir, bei allem, was um uns herum geschieht, bitterernst nehmen, weil sie sich bisher immer wieder, in einer oftmals schrecklichen Art und Weise, als wahr erwiesen hat.

Jörgen Bauer