Jesus sagt:

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.

Johannes 15, Vers 14

Ist das nicht ein merkwürdiges Verständnis von Freundschaft? Kennt man das nicht auch aus menschlichen Beziehungen? “Freundschaft” als Einbahnstaße, die nur solange besteht, wie ich dem anderen zu Willen bin – oder umgekehrt:
solange der andere das tut, was ich will.

Sollte das im Verhältnis zu Gott und seinem Sohn Jesus Christus etwa genau so sein? Manche Leute haben ja ein solches Gottesverständnis, bei dem sie glauben immer “brav” sein zu müssen, um von Gott anerkannt zu werden.

Und mancher hat vielleicht Eltern gehabt, die ihre Zuwendung vom “Bravsein” abhängig gemacht haben, was dann später auf Gott übertragen wurde.

So etwas würde aber überhaupt nicht zu Jesus Christus passen, der durch und durch wahrhaftig ist und deshalb niemanden unter Druck setzen und damit manipulieren würde.

Für Jesus zählt nur die echte Freundschaft, die aus echter Liebe kommt. Und da ist es auch unter Menschen schon so, dass echte Freundschaft nur dann
entsteht, wenn ein Gleichklang besteht.

Wir werden nicht zu Freunden Jesu, wenn wir nur widerwillig, gezwungenermaßen, Seine Gebote halten, sondern nur dann, wenn wir
ehrlich davon überzeugt sind, dass Seine Gebote das einzig Richtige für uns sind, weshalb wir uns auch gerne und von Herzen kommend, an diesen orientieren und entsprechend handeln.

Auf diese Weise entsteht ein Gleichklang, wie er unter guten Freunden üblich
ist, wobei bei Jesus noch hinzukommt, dass Er auch unser Herr ist. Die Freundschaft zu Jesus hat deshalb eine weitere und entscheidende Dimension, die in der Liebe, im Glauben und im Vertrauen zu Ihm besteht.
Dies, weil wir wissen, dass wir uns auf Ihn verlassen können weil Er uns sicher
führt.

Das Gebot, dass uns Jesus gibt, ist das Liebesgebot, das alle anderen Gebote mit einschließt.

Jesus sagt:

“Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe.”
Johannes 15, 12

Jetzt könnte man gleich wieder fragen, ob man Liebe “gebieten” kann. Echte und wahre Liebe beruht ebenso wie Freundschaft auf Freiwilligkeit. Diese Frage ist bereits mit unserem Verhältnis zu Jesus beantwortet.

Wenn wir in einem Glaubens- und damit Liebesverhältnis zu Jesus stehen, dann strömt die Liebe, ausgehend von Gott, über den Sohn zu uns und durch
uns hindurch zu unseren Glaubensgeschwistern und von dort in die Welt hinein, wobei die Liebe die konstruktive und schöpferische Kraft ist, die alles erhält und trägt.

Wie schön für uns, wenn wir auf diese Weise Teil am Heilswerk Jesu
Christi haben und Licht für die Welt sein können.

Jörgen Bauer