Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch
gesagt habe.

Johannes 14, Vers 26

Jesus hat seinen Jüngern keine Schreibaufträge erteilt und auch selbst nichts
Schriftliches hinterlassen.

Liberale Theologen, die in Jesus einen guten Menschen und im Evangelium eine Weltverbesserungslehre, mit religiösem Anstrich, sehen, behaupten deshalb, dass niemand wisse, was Jesus wirklich gesagt habe, weshalb die Evangelisten, das, was sie über Jesus wussten, nur in ihrem Sinne “ausgelegt” und niedergeschrieben haben können, womit die Evangelien eine fragwürdige Sache seien.

Der heutige Vers besagt aber das gerade Gegenteil.

Nach dem Selbstzeugnis der Bibel haben sich die Schreiber der Bibel die Texte nicht aus den Fingern gesogen, sondern haben, getrieben und geleitet durch den Heiligen Geist, die Dinge so niedergeschrieben, wie es ihnen der
Geist Gottes eingegeben hat, wobei die Individualität der Schreiber, mit ihren
unterschiedlichen Schreibstilen, erhalten blieb.

Die ersten Schriftzeugnisse wurden schon sehr früh, bald nach Pfingsten, nach der Ausgießung des Heiligen Geistes, verfasst. Und wenn man im Neuen Testament liest, spürt man die Kraft, die hiervon ausgeht und wie sich das Neue Testament, zusammen mit dem Alten, zu einer großartigen Offenbarung Gottes verbindet, durch die Gott, bis auf den heutigen Tag, zu uns spricht.

Wäre es anders, würden nicht ständig Menschen durch das Lesen im Wort Gottes zum Glauben kommen und die Glaubenden durch das Lesen im Wort Gottes gestärkt werden.

Der Heilige Geist, der die Schreiber inspiriert hat, schließt umgekehrt dem Leser das Geschriebene auf und wird dadurch zum Lehrer und zum Tröster, wobei das Wort “Trost” weiter gefasst werden muss, denn es geht hier nicht nur um Trost in Trauerfällen oder schmerzlichen Niederlagen.

Als Christen bedürfen wir ständig des Trostes. Dies weil wir in einer von Gott abgefallenen Welt leben und ständig Dinge sehen oder erfahren, die uns bedrücken, anfechten und zweifeln lassen.

Es ist der Geist Gottes, der uns hier den Blick schärft und uns anhand der
neutestamentlichen Aussagen erkennen lässt, dass das, was uns entmutigen und traurig stimmen möchte, nichts Ungewöhnliches ist, sondern, von Jesus selbst, vorhergesagt wurde.

Selbst wenn es noch schlimmer kommt, bleibt Jesus der Sieger, und die Pforten der Hölle werden seine Gemeinde nicht überwinden. Diese Gewissheit tröstet, stärkt und ermutigt uns immer wieder.

Und deshalb können wir uns nichts Besseres antun als regelmäßig und betend in der Bibel zu lesen um das Brot des Lebens in uns aufzunehmen.

Jörgen Bauer