Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar
geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

1. Johannes 3, Vers 2

In der gestrigen Betrachtung ging es um die herrliche und gleichzeitig furchterregende Erscheinung, in der der auferstandene Herr Jesus Christus dem Seher Johannes auf der Insel Patmos entgegentrat. Es ging auch darum, dass Jesus diese Herrlichkeit schon immer hatte, aber während seines
Erdendaseins unsichtbar blieb.

Ähnliches gilt auch für die wiedergeborenen Christen, also diejenigen, die nicht nur dem Namen nach Christen sind, sondern Jesus in ihr Leben aufgenommen haben.

Und da denke ich an die vielen Brüder und Schwestern, die äußerlich unscheinbar und oft mit allerlei Gebrechen behaftet, dem Herrn Jesus die Treue halten und von diesem getragen werden.

Und wohl uns, wenn wir uns auch dazu zählen können.

Dabei bleibt es aber nicht aus, dass wir von der Welt verkannt, bedrängt und verleumdet werden. Jesus erging es während seines Erdendaseins nicht anders, und Er lässt uns sagen, dass es auch uns nicht anders gehen wird,
wobei wir gleichzeitig selig gepriesen werden, wenn es uns so ergeht und uns ein großer Lohn im Himmel verheißen wird, wenn wir durchhalten.

Auf diesen Lohn wird in der Schrift immer wieder hingewiesen. Wobei allerdings auch hier vor Missbrauch gewarnt werden muss. Diese biblischen
Verheißungen dürfen nicht als “Opium für Volk” missbraucht werden, nach der Prämisse, “lasst euch alles bieten und muckt nicht auf, denn im Himmel werdet ihr für alles entschädigt werden”.

Es geht hier allein um die Treue zu Jesus und seinem Wort.

Auf dieser Linie liegt dann auch die neutestamentliche Aussage, wonach bei der Wiederkunft Christi, zur völligen Überraschung der Welt, die Herrlichkeit sichtbar wird, die wir als Christen schon jetzt haben, allerdings genau so unsichtbar, wie das ewige Leben, das wir in uns haben.

Paulus spricht hier auch vom Schatz in irdenen Gefäßen. Von dem Schatz, der sich in einem äußerlich unscheinbaren und zerbrechlichen Behältnis befindet.

Das Wissen, dass wir Kinder Gottes und Königskinder sind, auf die ein großes Erbe wartet, soll uns in allen Nöten und Bedrängnissen des Alltags trösten.

Jörgen Bauer