Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf
wohnen.

Psalm 24, Vers 1

Es ist immer wieder wohltuend befreiend und tröstlich zu wissen, dass es nicht Menschen sind, welche die Geschicke der Welt lenken, sondern dass es Gott ist, der im Regiment sitzt, auch wenn das oftmals gar nicht danach aussieht.

Wenn man die Zeitung liest oder die Nachrichten hört bzw. sieht, könnte man meinen, dass die Welt ein einziges Narrenhaus, voller Narreteien und Torheiten
ist und dass Gott, “sofern es ihn überhaupt gibt”, tatenlos zuzieht und die Zügel schleifen lässt.

Wer das so sieht, verliert entweder die Hoffnung oder wird zum Zyniker.
Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit: “Da man ohnehin nichts ändern
kann”, passt man sich an und macht, ohne viel zu fragen, bei allem mit, was einen Vorteil bringt.

Dieses Verhalten gilt in den Augen der Weltmenschen als äußerst klug,
weshalb es allgemein gelobt und empfohlen wird, und deshalb es auch sehr
weit verbreitet.

Wer meint, dass dies “rückgratlos” ist und als “hängen der Fahne nach dem
Wind” bezeichnet, zeigt damit nur, dass er nicht begriffen hat, was man tun
muss um in der Welt zu bestehen.

Dem kann man eigentlich nicht widersprechen!

Aber kann das auch die Haltung eines Christen sein? Und wenn nicht, wie
sollte sich ein Christ verhalten.

Ich denke, dass für einen Christen weder Hoffnungslosigkeit, noch Zynismus
noch Anpassung an den Zeitgeist infrage kommen kann.

Zwar lässt Gott die Menschen noch gewähren, aber das hat etwas mit der
Geduld Gottes zu tun, der damit Gnadenzeit zur Umkehr schenkt. “Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten, Was der Mensch sät, das wird er ernten”, lesen wir in der Schrift und weiter, “wer auf das Fleisch sät” – und genau das tut der Angepasste – “wird vom Fleisch das Verderben ernten”.

Das sind ernste Worte!

Als Christen wissen wir, dass Gott einen Plan mit der Welt hat, den wir durch das Wort Gottes, allerdings nur bruchstückhaft, erkennen, und wir wissen,
dass Gott das Leben eines jeden in der Hand hat und nichts geschieht, was Er nicht zulässt.

Weil das so ist, müssen wir uns weder der vergehenden Welt anpassen –
um deren Schicksal zu teilen – noch hoffnungslos oder zynisch sein.

Weil wir auf der Seite des Siegers stehen und damit die eigentlichen Realisten sind, sind wir Salz und Licht für die Welt. Durch unser Bekenntnis wirken wir der Fäulnis entgegen und verbreiten das Licht der Erkenntnis Gottes.

Wir wollen Gott bitten, dass die Auferstehung Christi, die wir morgen feiern,
und mit der Gottes Neuschöpfung begann, dazu dient uns neu mit Kraft aus der Höhe auszurüsten, damit wir nicht nur in der Osterwoche unserer Funktion nachkommen können – jeder an seinem Platz, und so wie es der Geist Gottes einem jeden zu tun eingibt.

Jörgen Bauer