Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.

Johannes 8, Vers 36

Wenn wir erst dann frei sind, wenn uns der Sohn frei macht, dann heißt
das im Umkehrschluss, dass wir ohne Jesus unfrei sind. Im Neuen
Testament steht viel von Freiheit geschrieben. Zum Beispiel, dass uns die Erkenntnis der Wahrheit frei macht, dass uns Christus zur Freiheit befreit
hat, dass unsere Freiheit anderen nicht zum Anstoß werden soll und
anderes.

Diese Erfahrungen, die der Christ tatsächlich machen kann – es geht hier
nicht um theoretische Betrachtungen und frommes Wunschdenken – widerlegen die von Nichtchristen vorgetragene Behauptung, dass der Christ
in ein Korsett von Regeln, Geboten und Verboten eingeschlossen ist, die
alles andere als Freiheit sind.

Der Ruf nach Freiheit ist auch unter den Weltmenschen ständig zu hören, wobei unter Freiheit verstanden wird, die Dinge tun zu können, die man
gerne tun möchte.

Das heißt doch soviel, dass frei zu sein, allein noch nicht reicht, sondern die
Frage immer die ist, für was man frei wird. So zum Beispiel dazu, die Dinge
tun zu können, die man gerne tun möchte. Wer in einer Wüste freigesetzt würde, könnte mit seiner Freiheit, so gesehen, also überhaupt nichts anfangen. Er käme lediglich in eine neue Form der Unfreiheit.

Und deshalb ist es die Frage, zu was wir die erstrebte Freiheit nutzen und
ob wir dadurch nicht nur wieder in andere Bindungen und Knechtschaften geraten. Und dafür gibt es unzählige Beispiele, wo sich Menschen an Dinge hängen, die ihr ganzes Leben fest im Griff haben, von denen sie alles
abhängig machen, und das können durchaus auch als angenehm empfundene Dinge, wie Hobbys, sein.

Von der Freiheit, die wir auf rein menschlicher Ebene erreichen können und
der Freiheit die Christus schenkt, besteht aber ein fundamentaler Unterschied.
Christliche Freiheit befähigt dazu, Gott zu dienen und Gott dienen ist Freiheit.

Nachdem sich auch das wie ein Schlagwort anhört, will ich das etwas näher
zu erklären versuchen:

Das fängt damit an, dass zu Gott finden und zu sich selbst finden, zwei
Seiten ein- und derselben Medaille sind. Der natürliche Mensch neigt besonders dazu mit sich, seinen Mitmenschen und Gott im Unreinen zu sein.
Die Bekehrung und Hinwendung zu Christus schafft Frieden mit Gott, was schon einmal als eine Befreiung, man kann auch Erlösung sagen, erlebt wird.

Die Bindung an Christus führt dazu, dass der Christ seine Prioritäten und
sein Wertesystem neu strukturiert. An der erste Stelle steht Jesus Christus als eine immerwährende Kraftquelle, die weit über das Vergängliche hinausreicht.

Die anderen Dinge und Annehmlichkeiten, die die Welt zu bieten hat, verlieren dadurch ihr absolute Bedeutung, weshalb diese dadurch erst so richtig genossen werden können, ohne die vielen Verlustängste, mit denen sich der Weltmensch belastet, der meint im Diesseitigen alles zu erreichen
und absichern zu müssen.

Wir tun deshalb gut daran uns immer wieder auf die Freiheit zu besinnen, die wir haben und darauf zu vertrauen, dass Gott uns zu rechten Zeit versorgt, so dass wir uns ungezwungen und unbelastet den Dingen zuwenden können, die jetzt, in diesem Augenblick, zu tun sind.

Jörgen Bauer