Denn wahrlich ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz bis alles
geschieht. Wer nun eines von den kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut
und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.

Matthäus 5, Verse 18 bis 20

Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der
Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.

1. Korinther 14, Vers 33, 34

Ist das Wort Gottes, die Bibel, ein Gesetzbuch, dem wir blind und ohne selbständig zu denken, folgen müssen?

Das ist die Bibel für uns keinesfalls. Die in ihr enthaltenen rituellen Regeln und Teile der zivilen Gesetze, haben für uns keine Bedeutung. Jesus hat die Pharisäer und Schriftgelehrten wegen eben diesem lieblosen Gesetzesglauben getadelt. Im Galaterbrief wird vor einem solchen Gesetzesglauben ausdrücklich gewarnt, weil uns ein solcher von Christus trennen würde, der uns zur Freiheit befreit hat.

Aber was meint Jesus dann?

Es geht hier darum, dass das Wort Gottes verbindliche und zeitlos gültige Regeln für unser Leben enthält, denen wir folgen sollen. Zusammengefasst ist das in den 10 Geboten, bei denen unschwer erkennbar ist, dass sie uns ein konfliktfreies Zusammenleben in aller Freiheit ermöglichen sollen. Hinzu kommt dass dies nur in der Verantwortung gegenüber Gott und im Glauben an Ihn gelingt.

Als Kontrapunkt habe ich absichtlich ein sehr ärgerliches Gesetz angeführt,
auf das der Apostel Paulus in seinem Brief an die Korinther Bezug nimmt.

Geht es hier um eines der kleinsten Gebote, die man auflösen und den Leuten dafür etwas “zeitgemäßes, moderneres” lehren kann?

In der Lutherbibel, werden in Sachen von 1. Korinther 14, Vers 34, Querverbindungen zu vergleichbaren anderen Versen (1. Timotheus 2, 11.12) und zum göttlichen Gerichtswort in 1 Mose 3, 16, hergestellt. Letzterer Vers enthält die “überaus ärgerlichen Aussage” vom Mann als Haupt der Frau, wo Gott Männer und Frauen unterschiedliche Aufgabenbereiche zugewiesen hat.

Auch wenn es für den Menschen immer zum Nachteil ist, wenn er versucht
die göttliche Schöpfungsordnung zu “korrigieren”, wird auf dieses Wort Gottes, besonders in unserer Zeit, von allen Seiten und aus allen Rohren, scharf geschossen, denn man möchte unter keinen Umständen dass dieses Wort Gottes wahr ist. Die alte Frage der Schlange “sollte Gott gesagt (und
es tatsächlich so gemeint haben)”? ist damit aktueller denn je.

Die Verse, die Rolle der Frauen in der Gemeinde betreffend, werden auch
von bibeltreuen Kommentatoren ganz unterschiedlich bewertet. Männer
und Frauen haben gleichermaßen geistliche Gaben und damit etwas zu
sagen, weshalb ich hier keine abschließende Antwort geben möchte, auch wenn ich dazu klare Vorstellungen habe.

Nur soviel: Wir tun gut daran, und es dient uns zum Segen, wenn wir Gottes Wort nachforschen und darüber nachdenken, was uns, an zeitlos Gültigem, gesagt werden soll. Das, was wir dabei als richtig erkannt haben, sollten wir ernst nehmen.

Jörgen Bauer