Und als er (Salomo) nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden
Göttern zu, so dass sein Herz nicht ungeteilt bei dem Herrn, seinem Gott, war wie das Herz seines Vater David. So diente Salomo der Astarde, der Göttin derer von Sidon, und dem Milkom, dem gräulichen Götzen der Ammoniter. Und
Salomo tat, was dem Herrn missfiel, und folgte nicht völlig dem Herrn wie sein
Vater David.

1. Könige 11, Vers 4 bis 6

Das ist eine sehr traurige Geschichte. Salomo, der die unfassbare Größe
und Einmaligkeit Gottes erkannt und Ihm einen Tempel gebaut hatte,
Salomo, den Gott mit einer sagenhaften und bis heute sprichwörtlichen Weisheit und großem materiellen Reichtum gesegnet hatte, dieser Salomo gerät auf Abwege, die ihn vom lebendigen Gott wegführen.

Immer dasselbe Verhaltensmuster:

Salomo wandte sich nicht von Gott ab. Nein, das tat er nicht. Aber er diente Gott nicht mehr mit ungeteiltem Herzen, sondern hatte neben Gott noch andere Götter und verstieß damit gegen das Erste Gebot.

Ich könnte mir vorstellen, dass Salomo, dank seiner sprichwörtlichen
Weisheit, ein fortschrittlicher, moderner und vor allem toleranter Mensch
war, weshalb er mit seinem Verhalten gut in unsere Zeit gepasst und in
einer weltweiten Ökumene, die alle Religionen einschließt, eine führende
Rolle gespielt hätte.

Er würde dann sagen:

Gott hat viele Namen und letztlich glauben wir alle an einen Gott, denn es
gibt ja nur einen – und deshalb ist es egal, welcher Religion man angehört.
Alle haben ein Stück von der Wahrheit. Hauptsache ist wir glauben überhaupt was. Deshalb müssen wir anderen Religionen gegenüber tolerant sein, dürfen niemanden diskriminieren oder ausgrenzen, indem wir behaupten es gäbe nur einen lebendigen Gott und nur einen richtigen Weg. So was zu sagen ist lieblos und damit nicht im Sinne des “lieben Gottes”.

Den Islam gab es damals noch nicht. Aber wenn es ihn gegeben hätte, dann hätte Salomo auch hier keine Unterschiede feststellen können sondern hätte nur Gemeinsamkeiten gefunden.

Wir lesen nun aber im Wort Gottes, dass das was Salomo tat, dem Herrn missfiel. Es missfiel dem Herrn so sehr, dass Er dem Salomo ein strenges Strafgericht ankündigte, das darin bestand, das Königtum, nach dem Tod Salomos, aus der Hand der Familie Salomos zu reißen. Zusätzlich erweckte Gott dem Salomo, noch zu dessen Lebzeiten, Feinde, mit denen er zu kämpfen hatte.

Nach Salomos Tod kam es, durch die überhebliche Unvernunft seines Sohnes und Thronfolgers, zur Reichsteilung, in ein Nord- und ein Südreich, mit einer wechselvollen und blutigen Geschichte, voller Götzendienste, deren Folgen bis heute nicht überwunden sind. Die Stämme des Nordreichs wurden nach Assyrien verschleppt und tauchten nie mehr auf und die Stämme des Südreichs, hauptsächlich der Stamm Juda, wurden nach Babylon deportiert, wo sie 70 Jahre zubringen mussten.

Am Verhalten des König Salomos erkennt man, welche nachhaltigen und tragischen Folgen sich ergeben, wenn sich eine Regierung bzw. ein Regierender von Gott abwendet. Weil sich solches bis heute wiederholt,
sollte uns das zu Denken geben und zum Widerspruch gegenüber Fehlentwicklungen im eigenen Land, motivieren.

Jörgen Bauer