Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

Gutes zu tun und mit anderen zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.

Hebräer 13, Verse 14 und 16

Das fällt einem schon schwer, sagte der alte Herr, der sein geräumiges, großzügig ausgebautes Haus verkauft hatte, um zusammen mit seiner
Frau in eine bescheidenere Wohnung mit betreutem Wohnen zu ziehen.

Aber das war unumgänglich und deshalb eine vernünftige Entscheidung –
und auch Altenwohnungen können komfortabel sein, besonders wenn die entsprechende Betreuung und Bedienung eingeschlossen ist.

Aber es geht um etwas anderes, war uns unser Leben lang begleitet und
erst mit zunehmendem Lebensalter wahrgenommen wird:

Das Leben ist ein ständiges Abschiednehmen. In der ersten Lebenshälfte ist
das Abschiednehmen zumeist mit einem Fortschritt verbunden. Man nimmt
Abschied von der Kindheit, der Jugendzeit, den verschieden Lehr- und Ausbildungszeiten, vom Junggesellendasein usw. um in neue Lebensphasen mit neuen Aufgaben und erweiterten Möglichkeiten zu treten.

In der zweiten Lebenshälfte beginnt irgendwann der umgekehrte Weg, wo
man durch den Tod von lieben Menschen getrennt wird, wo Kinder ihre eigenen Wege gehen und der Abschied aus dem Berufsleben erfolgt.

Wobei man froh und dankbar sein kann, wenn das Leben bis dahin ohne größere Notzeiten und Katastrophen verlaufen ist, was nicht ausschließt,
dass man in den letzten Lebensphasen noch von solchen eingeholt wird.

Was hier trägt, ermutigt, tröstet und Kraft gibt, ist der Blick auf das Wort Gottes. Wir haben hier keine bleibende Stadt, lesen wir da. Alles ist vergänglich, alles geht vorüber und vorbei. Alles, aber auch alles ist einmal
zu Ende. Nichts dauert ewig, weder glückliche noch leidvolle Zeiten.

Das ist die Knechtschaft des vergänglichen Wesens, von der Paulus im Römerbrief Kapitel 8, Vers 18 ff. schreibt und die eine Folge unserer Trennung von Gott ist.

Gleichzeitig schreibt Paulus aber von einer großen Hoffnung. Dabei geht es um die Verheißung, dass die ganze Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei werden soll, zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes, wo es kein Abschiednehmen mehr geben wird, wo alles immer gleich gegenwärtig sein wird.

Aber was haben Gutes tun und mit anderen teilen, damit zu tun?

Ich meine, dass uns dies leichter fallen sollte, wenn wir an die Vergänglichkeit unseres Besitzes denken, der uns längstens für die Zeit unseres irdischen Leben geliehen ist. Und den sollen wir ja so einsetzten, dass Gott damit
geehrt und auch anderen zum Segen wird.

Könnten wir, angesichts des großen Erbes, das uns verheißen ist, da nicht
auf einige der vergänglichen irdischen Güter verzichten? Diese vergänglichen Güter könnten anderen helfen und damit noch einen Nutzen haben, bevor
sie den Weg allen Vergänglichen gehen. Das gilt auch fürs Geld. Man muss nicht alles Unnütze kaufen.

Bei allem, sollte unser Tun immer auf die zukünftige Stadt Gottes, das himmlische Jerusalem, ausgerichtet sein – und das nicht erst, wenn Not am
Mann ist oder in der letzten Lebensphase, sondern von Jugend an.

Jörgen Bauer