Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Friede im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des
Heiligen Geistes.

Römer 15, Vers 13

Bei allem notwendigen Ernst darf nicht vergessen werden, dass das Evangelium in erster Linie eine frohmachende und freimachende Botschaft ist, die zu den allergrößten Hoffnungen berechtigt.

Auch das muss immer wieder hervorgehoben und dick unterstrichen werden.
Der Glaube ist allerdings immer auch eine Gratwanderung, wobei das eine
Extrem, der ständige Blick auf die Sünde und die damit verbundene Schwarzmalerei und das andere Extrem die “billige Gnade” ist, nach dem Motto, überall da, wo es Spaß, wo es Lust und Laune gibt, wo Volksfestcharakter herrscht, da ist Gott gegenwärtig, wie ich es schon gehört habe.

Das kann natürlich sein, Gott ist allgegenwärtig, der Geist Gottes weht wo
er will und Gott ist immer für eine Überraschung gut. Unwohl ist mir bei kurzschließenden Folgerungen, nach denen Gott einmal ein Moralist mit erhobenem Zeigefinger und einmal ein Spaßmacher ist.

Beides ist Gott nicht, sondern einer, der die Menschen über alles liebt und der möchte, dass wir umkehren, um zu Ihm, nach Hause zu kommen, wo unsere eigentliche Heimat ist, aus der wir, wegen des Sündenfalles, vertrieben wurden.

Deshalb bekümmert es Gott, dass die Menschen nicht nach Ihm fragen und
sich damit immer weiter von Ihm entfernen, wobei sie zu einem großen Teil damit beschäftigt sind, sich und andere unglücklich zu machen und dann noch die Kühnheit besitzen, Gott dafür die Schuld zu geben.

Wenn wir aber umgekehrt und damit auf dem Heimweg sind, schmerzt es uns, so wie es auch Gott schmerzt, wenn wir das Durcheinander und die Verwirrungen und Verirrungen in der Welt sehen, von der wir täglich in den Nachrichten erfahren.

Ängstigen muss uns das aber nicht mehr, weil wir eine große Hoffnung haben, die uns gelassen sein lässt und mit Friede und Freude im Glauben erfüllt. Diese
Hoffnung geht weit über das Irdische und Vergängliche hinaus und ist etwas, von dem der weltlich gesinnte Mensch, dessen kurzlebigen Hoffnungen immer wieder im Irdischen enden, nichts weiß.

Die Freude und die Hoffnung, die der Glaube schenkt, lässt uns auch nach
Misserfolgen und Niederlagen immer wieder zuversichtlich aufschauen.

Die Hoffnung der Christen vergleiche ich immer mit folgender Situation:

Jemand befindet sich in einer schlimmen und scheinbar aussichtslosen Lage,
bei dem üblicherweise jeder den Mut verliert. Dieser Jemand hat aber die
garantierte Zusage, dass er in absehbarer Zeit, aus dieser Lagen freikommt.
Diese Hoffnung ist es, die ihn nicht verzagen, sondern das Unbill, dessen Ende absehbar ist, willig ertragen lässt.

Dafür, dass auch wir eine solche Hoffnungen haben, wollen wir Gott danken und Ihn bitten, dass wir durch die Kraft des Heiligen Geistes in dieser Hoffnung immer mehr zunehmen. Das gibt uns dann auch die Kraft anderen, die sich in hoffnungslosen Lage befinden, ein Zeugnis und eine Wegweisung in Richtung Heimat zu sein.

Jörgen Bauer