Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins
Himmelreich kommen.

Matthäus 18, Vers 3

Bei den Worten Jesu geht es um eine Art von Kindheit, bei denen sich die Kinder bei ihren verlässlichen Eltern geborgen wissen, weshalb sie sich selbst keine Sorgen machen müssen.

Und genau das ist der Zustand, in dem sich auch der Christenmensch befinden sollte. Paulus greift das in Römer 8, 15 auf, in dem er von dem kindlichen Geist spricht, den der Glaubende empfangen hat. Das Verhältnis
zu Gott wird im Übrigen als Kindschaft bezeichnet, weshalb auch von den Kindern Gottes die Rede ist.

Und wenn Jesus sagt, dass wir uns keine Sorgen machen, sondern auf Gott
vertrauen sollen, meint Er damit dasselbe, und auf dieses Gottvertrauen wird
in der Schrift ja immer wieder abgehoben.

Wenn wir das alles bedenken, bekommt der heutige Vers sein besonderes Gewicht.

Und wie sieht es da bei uns aus? Haben wir einen kindlichen Geist, der alles
von Gott erwartet oder nehmen wir die Dinge selbst in die Hand?

Der Reformator Martin Luther hat hier ein gutes Wort gesagt:

“Den Menschen ein Mann, bei Gott ein Kind.”

Das heißt, dass der Christ vor den Menschen keine Angst hat und sich hier nicht kindlich unbedarft gibt, sondern seinen Standpunkt mutig vertritt – aber
die Kraft dazu aus dem Kindschaftsverhältnis schöpft, das er Gott gegenüber
hat.

Wenn wir uns daran orientieren, können wir eigentlich nichts falsch machen.

Jörgen Bauer