Ein freundliches Antlitz erfreut das Herz; eine gute Botschaft labt das Gebein.

Sprüche 15, Vers 30

Wie zutreffend sind doch die Sprüche Salomos! Es sind Lebensweisheiten und
allgemeine Erfahrungen, die sich bis auf den heutigen Tag immer wieder bestätigen.

Vom Gideonbund hatten wir in einer Schule mal die handlichen grünen
Schülertestamente mit Psalmen und Sprüchen verteilt. Die Schüler schauten sofort hinein, fanden die Sprüche und staunten darüber, wie viele, ihnen aus
dem Alltag bekannten Spruchweisheiten, ihren Ursprung in der Bibel haben.

“Nicht geschimpft ist gelobt genug”, ist auch eine “Spruchweisheit”, wenngleich keine biblische. Dieser Ausspruch, der allerdings von wenig Weisheit zeugt,
sei angeblich typisch schwäbisch, weil man im Schwabenland ernst und wortkarg sei, nur ans Schaffen denke und dabei nur das Nötigste sage.

Das ist eines von den zahlreichen Vorurteilen, die es in anderer Art auch anderen Volksgruppen gegenüber gibt, wobei die knausrige Haltung, “nicht geschimpft ist gelobt genug”, überall anzutreffen ist.

Die Schwaben tragen das übrigens mit Humor, mit Songs wie, “Schaffe, schaffe, Häusle baue und nicht nach de Mädle schaue…” oder dem bekannten “Lied der Schwaben: “Kennst du das Land, wo keiner lacht….”

Wie doppelt wohltuend ist da doch das freundliche Gesicht eines Menschen, der aufgeschlossen auf mich zukommt, sich gegebenenfalls für etwas bedankt und mir sagt, dass das was ich gemacht habe in Ordnung ist.

Es sind diese kleinen Dinge, der freundliche Gruß, das freundliche Wort, die
Bestätigung, die aufbauen, erfreuen und nichts kosten. Es müssen nicht immer die großen Werke der Nächstenliebe sein.

Natürlich ist auch ein Christ nicht immer fröhlich und gutgelaunt. Auch Christen tragen mitunter schwere Lasten.

Es soll ja Firmen geben, bei denen eine stets aufgesetzte Fröhlichkeit – ein andauerndes “Keep smiling” – zu den arbeitsvertraglichen Pflichten gehört. So muss es unter Christen nicht sein.

Wir können Gott aber bitten, dass Er uns ein fröhliches und aufgeschlossenes
Herz gibt, damit die Menschen spüren, dass die Christen anders sind. Dieses
Anderssein wird wahrgenommen und führt dazu, dass gefragt wird, woher es
kommt, dass man immer so froh und freundlich ist, und da ergeben sich dann oft gute Gespräche.

Deshalb noch heute anfangen, mit dem freundlichen Gesicht, denn wie
lautet eine andere Spruchweisheit: “Streut Rosen euch zur Lebenszeit,
kurz ist die Zeit, die ihr beieinander seid!”

Jörgen Bauer