Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht
und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer
machen.

Jesaja 5, Vers 20

Offenbar gab es die Tatsachenverdreher schon immer. Also nicht erst in
unseren Zeiten. Und jedem von uns fielen viele Dinge ein, wo Tatsachen,
in zum Teil unerträglicher Weise, verdreht und hingebogen wurden, und
dazu müssen wir unseren Blick nicht unbedingt auf die Politiker und die
Politik richten, wo nach unserem Empfinden so manches passend gemacht
und geschönt wird.

Der Abschnitt, in dem der obige Vers steht, hat die Überschrift “Wehrufe
über die Sünden der Großen”, die wohl schon immer der Versuchung
zum Machtmissbrauch erlegen sind.

Ich meine aber, dass man bei solchen Versen, wie dem heutigen, den Blick
nicht nur auf die Großen und denen, die das Sagen haben, richten darf,
weil dieser Vers uns alle betrifft.

Haben wir nicht auch die Neigung, auch gravierende Fehler zu beschönigen?
Oder die Missachtung der Gebote zu verharmlosen und in einem hellen Licht erscheinen zu lassen, ja sogar als unvermeidlich hinzustellen?

Ein solches Verhalten missfällt Gott.

Ab dem Vers 25 wird deshalb vom Zorn Gottes geschrieben und sein Gericht
angesagt. Und Gott ist auch insoweit derselbe geblieben.

Wir können die Welt nicht ändern, aber wir sollen Gottes Warnung ernst nehmen
und wahrhaftig sein.

Jörgen Bauer