Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum
Vater denn durch mich.

Johannes 14, Vers 6

In Lindau, am Bodensee, trafen jetzt 900 Vertreter der Weltreligionen zu
einer Weltversammlung zusammen. Anwesend waren auch unser sehr
verehrter Herr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die ebenso
geschätzten Kirchenvertreter Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal
Reinhard Marx.

Es ging darum, die Voraussetzungen für gerechten Frieden zu diskutieren
und das Friedenspotential der jeweiligen Religionen auszuloten.

Bundespräsident Steinmeier betonte, dass der Glaube eine wunderbare
Kraft sein könne, der leider auch als Motivation für “außerreligiöse Intentionen und politische Ziele” missbraucht werden könne. Ohne Frieden zwischen den
Religionen gebe es keinen Frieden, und kein Krieg darf im Namen der Religion
geführt werden, so Steinmeier.

Das ist zwar lieb und nett gedacht, wobei der Herr Bundespräsident auch
hätte sagen können, dass der Mensch und sein Tun, niemals der Grund für
Streit und kriegerische Auseinandersetzungen sein dürften.

Der Weltversammlung lag wohl die Anschauung zugrunde, “dass wir alle
an einen Gott glauben” und es aus diesem Glauben heraus nur Liebe und
Frieden geben kann, weil das ja dem Wesen Gottes, “an den wir alle glauben
und der nur viele Namen hat”, entspricht.

Zwischen Christentum und Religion wird dabei nicht unterschieden und auch
nicht erwähnt, dass die unterschiedlichen Religionen höchst unterschiedliche
Heilswege anbieten, die in ihren Lehren zum Teil völlig unvereinbar sind.

Jeder Gläubige hat aber das Recht, seine eigene Religion als die einzig Richtige
und damit alle anderen als falsch anzusehen, wobei insbesondere der Islam
und jetzt auch der Hinduismus, ausgesprochen gewaltaffin und unduldsam
sind, wobei für Toleranz kein Raum ist.

Auch der heutige Vers, Johannes 14, 6, kann als Kriegserklärung verstanden
werden, mit dem sich die Christen den Hass der Welt zuziehen. Vielleicht
wird es, “im Namen der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens”
einmal untersagt, eine solche Aussage zu machen. Das “Grüß Gott” ist
ja bereits verpönt, ebenso kann es beim Singen christlicher Weihnachtslieder
zu Problemen kommen.

Da heißt es für uns Christen, standhaft zu bleiben.

Jörgen Bauer